Ein Laden wie kein Zweiter
Burg | Jeder Burger war bestimmt schon einmal in diesem einen Laden, der in der Magdeburger Straße 1 seit fast 160 Jahren zu finden ist. Und selbst wer nicht einmal die Türglocke gehört und über das Sortiment erstaunt gewesen ist, der kennt ihn stets jahreszeitlich dekoriert von außen. Die Rede ist von „Geschenke Hellwig“, deren Inhaberin, Karin Ahlert, das Geschäft seit 25 Jahren führt.
Kindheitserinnerungen werden wach, als ich das Ladengeschäft gleich neben der Persiluhr betrete. Damals fand ich als Kind noch Dinge wie Schlümpfe und andere Sachen zum Zeitvertreib in dem kleinen Laden. Das hat sich geändert. Die Bilder meiner kindlichen Erinnerungen sind nur in der Raumaufteilung in Jetzt gespiegelt. Ansonsten ist „Geschenke Hellwig“ ein Laden für jeden Anlass geworden. Mit der Zeit gehen ist auch hier Programm und dass sprichwörtlich.
„Mein Mann schimpft immer mit mir, dass ich zu viel Zeit in die Dekoration legen würde, doch ich bin der Meinung, die ist wichtig. Die macht uns aus“, erzählt Inhaberin Karin Ahlert.
Kein Artikel, den sie in einem Jahr zu Ostern anbietet, wird sich im nächsten wieder in den Auslagen finden, das ist die Philosophie der Inhaberin. „Wer zu uns kommt, der soll immer etwas Neues entdecken und finden können“, erklärt sie mit einem strahlenden Lächeln.
Sie liebt ihre Arbeit und das Geschäft, daraus macht sie keinen Hehl.
„Es ist die allerschönste Arbeit überhaupt“, versichert sie.
Fünf Angestellte sind inzwischen bei „Geschenke Hellwig“ tätig.
Die arbeiten längst nicht mehr nur im stationären Einzelhandel in der Burger Innenstadt, sondern weltweit vom Computer aus.
Mit Herrenwäsche von Luxusmarken wie Boss, Armani und Co. haben sich Karin Ahlert und ihr Mann ein zweites Standbein aufgebaut. Die Inhaberin des Geschäftes in fünfter Generation ist darüber noch immer erstaunt. „Keine Ahnung, wie mein Mann das gemacht hat“, zuckt sie mit den Schultern. Der Erfolg spricht jedoch für sich. Unter dem Begriff „Doppelpacks“ ist Geschenke Hellwig überall auf der Welt zu finden und von überall in der Welt kommen auch die Kunden in den virtuellen Laden in der Stadt der Türme.
Das Sortimentsangebot, die Anzahl der verschiedenen Artikel kann Karin Ahlert längst nicht mehr in Zahlen fassen. „Es sind schon eine Menge“, meint sie.
Wie viel, das kann der Ladenbesucher in der Magdeburger Straße 1 direkt oder virtuell im Internet selbst entdecken.
Vor allem für die Damen gibt es hier die passenden Kleidungsstücke für unten drunter und auch für das Deko-Herz, für ein Geschenk zu jedem Anlass findet sich bei „Geschenke Hellwig“ heute das passende.
Dabei fing alles vor rund 160 Jahren ganz anders an. Der erste Hellwig, der hier ein Geschäft betrieb, tat dies unter dem Leitspruch: „Schirme, Stöcke und Pfeifen“. Seit 1969 ist der Name „Geschenke Hellwig“ aus dem Burger Stadtbild nicht mehr wegzudenken.
Wie sehr sich das Ladengeschäft und seine Umgebung verändert haben, das kann Karin Ahlert gut belegen. In ihrer hauseigenen Chronik hat sie Zeitungsartikel und Bilder gesammelt, die im Zusammenhang mit ihrem Laden in der Magdeburger Straße 1, dem heutigen Magdalenenplatz und der näheren Umgebung stehen.
So viel Geschichte, so viel Wandel, da ließ es sich der Bürgermeister der Stadt Burg, Philipp Stark, natürlich nicht nehmen zum 25-jährigen Firmenjubiläum von Karin Ahlert als Inhaberin vorbei zu schauen, zu gratulieren, eine Urkunde zu überreichen und sich einen Einblick in das Geschäft geben zu lassen. Stark war erstaunt und begeistert zu gleich, welches Kleinod sich doch in der Innenstadt findet und welches Herzblut die Inhaberin und ihre Angestellten für den Laden haben.
„Mit ihrem Geschäft hat die Inhaberin den Weg in die Moderne gefunden und deshalb wird Geschenke Hellwig sicher auch noch viele Jahrzehnte ein Name in Burg bleiben“, ist sich Philipp Stark sicher.