Einsatzzahlen konstant hoch - FF Burg schaut auf das Jahr zurück

Wenn die Mitglieder der Freiwilligen Ortsfeuerwehr Burg sich zu ihrem letzten Dienstabend in einem laufenden Jahr treffen, dann ist das immer auch ein Rückblick auf die zurückliegenden 50 Wochen, die sie gemeinsam bei Ausbildung, Einsätzen und kulturellen Veranstaltungen im Stadtgebiet und darüber hinaus verbracht haben. Es ist ein Abend, der Revue passieren lässt und auch einen Blick in die Zukunft möglich macht.

Burg | Zu 230 Einsätzen wurde die Freiwillige Feuerwehr Burg in diesem Jahr bereits alarmiert. 230 Einsätze, die es oftmals in sich hatten und viele Stunden persönlicher Lebenszeit notwendig machten. Einsätze, die Leben retteten und Sachgüter schützten. Vor allem das Einsatzstichwort „Kellerbrand“ brachte es in diesem Jahr dabei innerhalb der Ortsfeuerwehr zu einer gewissen traurigen Berühmtheit. Vier Mal mussten die Einsatzkräfte zu ein und derselben Adresse ausrücken. Vier Mal Menschen aus ihren Wohnungen retten und einer ärztlichen Betreuung zuführen. Nichts, was die ehrenamtlich aktiven und freiwilligen Feuerwehrfrauen- und Männer kalt ließ.

Als ein ebenso schwieriges Einsatzstichwort entwickelt sich in diesem Jahr die Abkürzung „ABC“, denn mit diesem waren immer zeitintensive Einsätze mit Gefahrgütern verbunden, die das Thema Feuerwehr und Dienst am Nächsten tagesfüllend werden ließen. Besonders auf den Verkehrsunfall auf der Bundesautobahn 2 am 29. August wies Ortswehrleiter Jens Wiedemann bei seinem Rückblick hin. Ein Lastkraftwagen der mit lachgasgefüllten Druckbehältern beladen war, war an diesem Tag in einen Verkehrsunfall verwickelt und geriet in Brand. Zwei Menschen kamen an diesem Tag ums Leben. Berstende und explodierende Druckbehälter, die teilweise bis zu 70 Meter durch die Luft geschleudert wurden, gefährdeten zudem Einsatzkräfte und Verkehrsteilnehmer. Natürlich gab es auch klassische Einsatzgesehen wie Feld- und Waldbrände, Ölspuren und Verkehrsunfälle auf Landesstraßen und der Bundesautobahn, die die FF Burg seit Jahren begleiten. Die Einsatzzahlen blieben deshalb auch in diesem Jahr konstant hoch.

Ausbildung und Kultur neben dem Einsatzdienst

Wiedemann konnte neben den vielen Einsatzstunden, in denen die Mitglieder der Ortsfeuerwehr zum Schutz von Leben und Sachgütern aktiv waren, auch 50 Ausbildungsdienste auf seinem Zettel vermerken. Hinzu kamen Lehrgänge auf Kreis- und Landesebene und Zusatzausbildungen für einzelne Mitglieder der Ortsfeuerwehr und die Absicherung von kulturellen Veranstaltungen im Stadtgebiet, bei denen die Ortsfeuerwehr sich ihre Tätigkeit und Technik präsentierte. Hier waren das Familienfest im Goethepark, das Entenrennen im Flickschupark, die Absicherung des Osterfeuers und weitere Aktivitäten im Stadtgebiet zu nennen.

Jugendfeuerwehr ist Zukunft

Um all diese Leistungen auch in Zukunft für die Allgemeinheit vorhalten zu können, braucht es natürlich Menschen, die sich ehrenamtlich freiwillig für andere einsetzen wollen. Deshalb ist auch in der Ortsfeuerwehr Burg eine Jugendfeuerwehr organisiert, die derzeit über 15 Mitglieder verfügt und jeden Donnerstag für den Brandschutz von Morgen übt. Darüber hinaus, so Wiedemann, haben die Jugendfeuerwehr bisher im Jahr 2023 neben den Ausbildungsdiensten zur Vorbereitung auf den Einsatzdienst auch viele Jugendaktivitäten im Sinne der Jugendarbeit durchgeführt. Dazu zählten die Teilnahme am Rolandfest, Fahrten zu Zeltlagern, die Teilnahme an Jugendfeuerwehrwettbewerben und der Besuch anderer Feuerwehren wie die Werkfeuerwehr des Volkswagenwerkes in Wolfsburg.

Hier dankte Wiedemann ausdrücklich den beiden Jugendfeuerwehrwarten Lars Timmermann und Matthias Lotsch für die zusätzliche Zeit, die die beiden neben dem eigenen Ausbildungs- und Einsatzdienst aufbringen.

Veränderungen auf vielen Ebenen

Damit die Feuerwehrjugend von heute im Einsatzdienst von morgen auf eine modernere Einsatz- und Infrastruktur zurückgreifen kann, wurden in diesem Jahr viele Dinge angeschoben, die Wiedemann noch einmal in Erinnerung rief. Vor allem das Ausräumen des Kellers des Gerätehauses in der Brüderstraße und die Einbringung von 501 Stütze zur Stabilisierung der Decke der Fahrzeughalle war hier ein Einschnitt, der auf den Neubau des Feuerwehrgerätehauses am Conrad-Tack-Ring verwies. Zu diesem hatte der ebenfalls als Gast anwende Burger Bürgermeister Philipp Stark Neues zu berichten. Nachdem der Haushalt der Stadt Burg vom Stadtrat beschlossen und der Landkreis Verpflichtungsermächtigungen für den Neubau des Feuerwehrgerätehauses genehmigt hat, ist die Grundfinanzierung eben jenes Neubaus gesichert. Stark sprach in diesem Zusammenhang von einem Meilenstein. Stark wagte einen Ausblick in die Zukunft und hofft für das Frühjahr den entsprechenden Fördermittelbescheid zum Gerätehausneubau durch das Land. Mit diesem und der Baugenehmigung wäre ein erster Spatenstich im Herbst 2024 möglich. „Eine lange Marathonzeit ginge dann zu Ende“, so Stark. Andere Themen waren die Anschaffung neuer Funktechnik und neuer Atemschutztechnik, die mehr Sicherheit für die Einsatzkräfte bedeuten.

Neue Mitglieder und ein Praktikant

Neu war in den zurückliegenden fast zwölf Monaten auch, dass die Ortsfeuerwehr Burg zum ersten Mal einen Praktikanten hatte, der über sechs Monate im Bereich vorbeugendem Brandschutz aktiv war. Auch die Ausbildung neuer Einsatzkräfte in Ganztagsausbildung wurden in diesem Jahr erfolgreich getestet. Die Erfolgsquote von 100 Prozent überzeugte auch die Ortsfeuerwehren, sodass das Modell im nächsten Jahr fortgesetzt werden wird. „Damit erhalten wir schnell neue Einsatzkräfte, die die erforderlichen 80 Ausbildungsstunden statt in zwei Jahren in erheblich kürzerer Zeit absolvieren“, so Wiedemann. Dass die Ortsfeuerwehr Burg ihren Praktikanten Johannes Scholz von sich überzeugt hat und dieser nun als Einsatzkraft zur Verfügung steht, war für alle Anwesenden ein Lob.

Was 2024 kommt

Bei allem was war, verlor Wiedemann nicht den Blick in die Zukunft. Hier waren vor allem die erwähnte Fortführung des Ausbildungsmodells „Truppmann 1“ und die Auslieferung eines neuen Rüstwagens, der den alten, mehr als 30 Jahre alten Rüstwagen ersetzen wird und die Ausbildung von Einsatzkräften zu Rettungssanitätern ein Thema. Gerade letzteres hatte sich für die Burger Einsatzkräfte in diesem Jahr bei verschiedenen Einsätzen aufs Tableau gehoben. „Wir hatten mehrere Einsätze, bei denen unser Wissen in Ersten Hilfe im Sinne des Patienten an seine Grenzen stieß“, so Wiedemann. Wie, ob und wann die Idee einer Ausbildung von Rettungssanitätern erfolgen kann oder wird, ließ Wiedemann offen.

Ehrungen und Auszeichnungen

Der gezeigte Einsatz in diesem Jahr brauchte auch Anerkennung. Die gab es im letzten Tagesordnungspunkt, bei dem Ehrungen und Auszeichnungen vorgenommen wurden.

Vor allem die Aufnahme von gleich sieben Mitgliedern der Ortsfeuerwehr Burg in die Einsatzabteilung macht Hoffnung.

 

Familienname

Vorname

Funktionsübertragungen

Bartningkat

Ronny

In die Einsatzabteilung übernommen

Bartningkat

Robin

In die Einsatzabteilung übernommen

Bartzack

Tino

In die Einsatzabteilung übernommen

Mittelstädt

Jan

In die Einsatzabteilung übernommen

Scholz

Johannes

In die Einsatzabteilung übernommen

Mc Lean

Angelina

In die Einsatzabteilung übernommen

Ochsendorf

Sam

In die Einsatzabteilung übernommen

Keilich

Mirka

Zum Truppführer ernannt

Martin

Sabrina

Zur Truppführerin ernannt

Thöne

Marek

Zum Truppführer ernannt

 

Familienname

Vorname

Beförderungen

Bartzack

Tobias

Hauptfeuerwehrmann

Keilich

Mirka

Oberfeuerwehrmann

Laue

Patrick

Hauptfeuerwehrmann

Martin

Sabrina

Oberfeuerwehrfrau

Mittelstädt

Jan

Feuerwehrmann

Richter

Luca

Hauptfeuerwehrmann

Thöne

Marek

Oberfeuerwehrmann

Wegmann

Michael

Hauptfeuerwehrmann

Zander

Paul

Feuerwehrmann

 

Familienname

Vorname

Ehrungen

Laue

Patrik

20 Jahre Mitgliedschaft

Rode

Fabian

20 Jahre Mitgliedschaft

Schmidt

Detlef

50 Jahre Mitgliedschaft

Wiedemann

Jens

30 Jahre Mitgliedschaft

Zehe

Antje

40 Jahre Mitgliedschaft

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