Krisenmanagement: Stadt Burg investiert

Kommunalen Risiko- und Krisenmanagement, so nennt sich die Vorbereitung auf kleinere und größere Krisen und Katastrophen wie Hochwasser, längere Stromausfälle oder größere Brände, bei denen Gemeinden und Städte organisatorisch eigene Entscheidungen treffen und Lösungen vorhalten müssen. Auch die Stadt Burg arbeitet derzeit in diesem Bereich und investiert in entscheidende Infrastruktur.

 

Burg | Den Veränderungen, die uns in unserer Zeit begleiten, müssen sich auch Kommunen wie die Stadt Burg anpassen. Neben erkennbaren Wetterveränderungen mit Extremwetterereignissen stellen der Energiewandel und politische Instabilitäten weltweit solche Veränderungen dar. Zwar sind die Landkreise in Deutschland bei Katastrophen zuständig, die Kommunen haben allerdings eine gesetzlich verankerte Pflicht zur Gefahrenabwehr und müssen daher auch im Katastrophenfall agieren. Dieser Pflicht kommt die Stadt Burg mit der Erarbeitung und Aufstellung eines eigenen Risiko- und Krisenmanagements nach.

„Wir betreten mehr oder weniger Neuland, da viel Wissen aus dem damaligen Bevölkerungsschutz verloren gegangen oder nur noch schwer zurückzuholen ist“, konstatiert Julian Strobach, in der Stadt Burg für Brandschutz zuständig. Gleichzeitig ergänzte er: „Wir können auf moderne Kommunikation in Krisen und Katastrophenfällen nicht mehr verzichten.“

Aus diesem Grund hat die Stadt Burg ein eigenes Funksystem als sogenannten Notbetriebsfunk aufgebaut, für das sie die kommunalen Versorger für Strom, Wasser und Abwasser als Betreiber kritischer Infrastruktur gewinnen konnte. Nun investierten die Stadt und ihre Partner in die Offenhaltung eigener Kommunikationskanäle, um eine Redundanz zu den öffentlichen Kanälen im Krisenfall zu gewährleisten.

Philipp Stark, Bürgermeister der Stadt Burg, sieht in dem Schulterschluss zwischen der Stadt, den Stadtwerken und dem Wasserverband eine Seltenheit, die viele anderen Gemeinden und Städte bisher nicht erreichen konnten. „Es ist gut, dass es ein Krisenmanagement gibt, denn es gibt eine breite Palette an Krisen, die im Ernstfall bewältig werden müssten und bei denen die Stadt und ihre Verwaltung als erstes gefragt sind. Trotzdem sind wir noch nicht am Ende. Es gibt noch viele Frage, die es gilt, in der nächsten Zeit zu beantworten. Hier müssen wir die Entwicklung unseres eigenen Risiko- und Krisenmanagements weiter vorantreiben“, so Stark.

Was der Bürgermeister meint, hat sich am Beispiel des rund 90-minütigen Stromausfalls am 7. Juli 2022 offenbart. Viele der dort erkannten Probleme sind heute mittlerweile erkannt und Lösungen gefunden.

Doch Stromausfälle sind nicht die einzigen Krisen auf kommunaler Ebene, deshalb beinhaltet das neunteilige Risiko- und Krisenmanagement Punkte wie die Organisation von sogenannten Leuchttürmen als Kommunikationszentren und Anlaufpunkte, die Planung der Koordination der Stabsarbeit innerhalb der Verwaltung, die Verpflegung und die Personalplanung von städtischen Einrichtungen sowie von Rettungsmitteln, wie Bauhof und Feuerwehr, des Schutzes oder der Widerherstellung kritischer Infrastruktur und die Information der Bevölkerung über Sach- und Arbeitsstände im Zuge der Abarbeitung eines Ereignisses.

„Mit dem autarken digitalen Funksystem und der Schaltung des Funknetzwerkes bis hin in die Ortschaften, zu den Ortsfeuerwehren und den Versorgern ist ein Baustein gesetzt, der dazu beitragen wird, dass beim Ausfall der öffentlichen Kommunikationsmittel Schadensbilder schneller an die zuständigen Stellen gemeldet und die Reparaturen durch die Entsendung von Material und Personal erfolgen können.

Zurück