Osterprogramm in Burg Süd und ein Bürgermeister als Vertretungslehrer
Burg | Da saßen sie auf dem Boden der Sporthalle, die rund 230 Kinder aus der Kita „Burg Süd“ und der Grundschule „Burg Süd“. Sie alle hatten sich zu einem Osterprogramm zusammengefunden, für dessen Inhalt sie selbst verantwortlich zeichneten. Klasse für Klasse und Kita-Gruppe für Kita-Gruppe hatte es sich in Kreisen gemütlich gemacht und wartet auf den Beginn der Veranstaltung. Doch Halt, eine Sache gab es da noch zu klären. Die Klassenlehrerin der Klasse 4a fehlte. Kein Problem für Schulleiterin Mareen Rümschüssel. Sie machte den Burger Bürgermeister Philipp Stark kurzerhand zum Aushilfslehrer und überließ ihm die Aufsicht der Mädchen und Jungen. Schnell entwickelten sich Gespräche zwischen den Schülerinnen, Schülern und dem Stadtoberhaupt. „Was hast Du am Wochenende so gemacht?“, „Singst Du mit uns mit?“ Philipp Stark erzählte, beantwortete Fragen und zeigte ganz nebenbei seine pädagogischen Fähigkeiten.
Und dann ging es auch schon los.
Den Anfang machte die Klasse 1b mit einem Zahnputztanz „Boom Schakkalakka“ hallte es durch die Sporthalle und überall fanden sich lächelnde Gesichter.
Nach der kleinen Tanzeinlage folgten Mädchen und Jungen, die in einer eigenen Arbeitsgruppe eine Schülerzeitung erarbeitet hatte. Die kleine Sophie und ihre Mitstreiter stellte die Zeitung vor, von der jede Klasse drei Exemplare erhielt. Natürlich auch die Klasse 4a mit dem Bürgermeister an ihrer Spitze. Der zeigte sich vom Inhalt und der Arbeit, die in die Erstellung der Zeitung investiert wurde, beeindruckt, ehe er selbst aufspringen und nach vorn eilen musste. Immerhin wurden all jene nach vorn gerufen, die am Wochenende Sport getrieben hatten und sie konnten berichten, wie sie sich körperlich bewegten. Da wurden Fußball gespielt, Selbstverteidigungskurse absolviert und am Bismarckturm-Lauf teilgenommen. Auch Philipp Stark drehte seine Runden durch die Stadt der Türme, wollte seine Platzierung allerdings nicht verraten, nur das er noch immer Muskelkater hätte. Das brachte ihm ein allgemeines Kichern der Kinder ein. Mit den Geburtstagskindern und der Instrumental- und Gesangseinlage der vierten Klassen kam das Osterprogramm so langsam zu seinem Höhepunkt und der lag bei einem ganz besonderen Gast, der zwischenzeitlich in die Sporthalle gelaufen, Verzeihung gehoppelt kam. Der Osterhase, der mit seinem Körbchen voller Schokoladenosterhasen schwer zu tragen hatte, wurde von den Kindern freudig begrüßt und wartet brav, bis alle Kinder ihre Vorführungen beendet hatten. Dann aber hoppelte er nach vorn und verteilte die vom Marktkauf Burg gesponserten 230 Schokoladenosterhasen an die Kinder, die Meister Langohr natürlich streicheln und drücken wollten. Dass der Osterhase in Wirklichkeit der Polizeibeamte Thomas Jaeger war, wusste sie nicht. Jaeger, der seit 19 Jahren Kindertagesstätten, Grundschulen und Seniorenheime als Osterhase besucht und dafür eigens Urlaub nimmt, freute sich über die vielen lachenden Gesichter und nahm sich sogar die Zeit für gemeinsame Klassenfotos der besonderen Art. Bis zu 2000 Kinder überrascht er pro Jahr, wie die Osterhasenfrau verriet.
Die Klassen und Hortgruppen gingen danach zurück in den Unterricht oder zum Spielen und der Bürgermeister war aus seiner Verantwortung als „Vertretungslehrer auf Zeit“ entlassen.