Sanierung der Burger Schwimmhalle kann beginnen - Fördermittelbescheid übergeben
Burger Schwimmhalle kann nun saniert werden
Bei allen Hiobsbotschaften dieser Tage wird der 20. März 2020 in guter Erinnerung bleiben: Denn Burg hat die letzten Hürden für eine grundlegende Sanierung der Schwimmhalle genommen. Nachdem der Landtag gestern seinen Doppelhaushalt 2020/21 beschlossen hat, überbrachte Landtagsabgeordneter und Stadtratsvorsitzender Markus Kurze (CDU) Bürgermeister Jörg Rehbaum (SPD) den lange angekündigten Förderscheck des Innenministeriums in Höhe von 1,85 Millionen Euro, auf den die Stadt als letzten Baustein der Gesamtfinanzierung in Höhe von knapp neun Millionen noch gewartet hatte.
„Die Schwimmhalle ist mit im Landesetat verankert. Und in diesem Zusammenhang musste das Vorhaben auch umfassend geprüft und begründet werden“, sagte Kurze, der sichtlich erleichtert war, „weil sich die Mühen der vergangenen Monate und Jahre gelohnt und alle Akteure an einem Strang gezogen haben“. Insgesamt beteiligt sich das Land mit mehr als vier Millionen an der Investition.
Auch Landrat Steffen Burchhardt (SPD) sorgte dafür, dass die Bauarbeiter im Sommer bald anrücken können und wartete mit der alles entscheidenden Baugenehmigung auf. Nach der Landesgartenschau investiere die Kreisstadt mit einer soliden Finanzpolitik und klaren Visionen weiter in die Zukunft, betonte Burchhardt. Ob Freizeit- oder Wettkampfsport – die dann sanierte Halle könnten Jung und Alt gleichermaßen aktiv nutzen. Dadurch würde auch die Lebensqualität in der Stadt gesteigert. „Ich freue mich schon auf die Eröffnung“, so der Landrat.
Bis dahin wird es allerdings etwas dauern. Nach den Ablaufplänen sollen die Arbeiten Mitte Juni beginnen, sagte Rehbaum. Dabei ist derzeit unklar, ob die Einrichtung, die derzeit wegen des Coronavirus geschlossen ist, vorher überhaupt noch einmal öffnet.
Fest steht jedoch, dass die Arbeiten bis zum Frühjahr 2022 andauern. Schon deshalb, weil nahezu alles erneuert wird – angefangen von der Gebäudehülle bis zu einer neuen Lüftungstechnik und Wasseraufbereitung, neuen Beckenauskleidungen aus Edelstahl, Schwimmbecken auf einer Ebene bis hin zu einer Unterdecke in der Halle, Duscheinheiten mit elektronischen Armaturen, zeitgemäße Ankleiden, Fußbodenheizungen und moderner Belüftungstechnik. Auch die komplette Heiztechnik wird ausgetauscht. Daneben soll eine Sauna im Freibereich möglichst viele Besucher anlocken. „Das ist eines der größten Projekte der Stadt, das wir nun stemmen können“, sagte Rehbaum.
Weil das Vorhaben auch ein finanzieller Kraftakt ist, muss mit jedem Euro gerechnet werden. Aus diesem Grund sollen im Juli verschiedene technische Anlagenteile wie Pumpen, Pufferspeicher, Wärmetauscher, Elektroinstallationen und Türen im Rahmen einer Auktion veräußert werden. Die Prüfung, welche Gegenstände aufgenommen werden, soll Anfang April beginnen, sagte Rehbaum. Die Auktion wird über das Internet bekannt gemacht. „Die Stadt wird über den Stand aktuell informieren, um so möglichst vielen Gelegenheit zu geben, ein Stück Schwimmhalle zu erwerben und weiterzunutzen“, sagte der Bürgermeister. Nach vorsichtigen Schätzungen geht die Verwaltung von Einnahmen in Höhe von etwa 30 000 Euro aus.
Die 30 mal 48 Meter große Schwimmhalle wurde 1974 als Stahlbetonfertigbau (Typ Anklam) errichtet. In den Jahren 1996/97 war eine erste größere Teilsanierung unumgänglich. Im Mittelpunkt standen dabei das Dach, das eine Wärmedämmung erhielt, das Foyer und die Fassade. Im Innenbereich sind der Eingangs- und Empfangsbereich sowie die Umkleideräume umgestaltet worden, im Erdgeschoss wurde eine Trockensauna für 22 Personen eingebaut.
Seitdem kamen mehrere Untersuchungen und Studien, wie beispielsweise 2009 im Rahmen einer so genannten „Betriebsanalyse mit Optimierungs- und Attraktivierungskonzept“, zu dem Schluss, dass eine grundlegende technische und energetische Sanierung zu empfehlen ist. Die Experten empfahlen zudem mehr Investitionen in den Freizeit- und Wellnessbereich mit Saunalandschaft und Blockhaus im Freien. Debattiert wurde über diese Vorschläge stets intensiv und kontrovers, umgesetzt wurden sie jedoch nicht – vor allem aus Kostengründen.
(..mit freundlicher Genehmigung von Mario Kraus, Volksstimme Burg)