Seltener Dank erreicht die Feuerwehr
Burg | Es waren Bilder, die die Einsatzkräfte der Freiwilligen Ortsfeuerwehr Burg so schnell nicht vergessen werden. Schon die ersten Meldungen am 24. Januar, direkt nach dem Alarm, verhießen nichts Gutes. „Lkw-Unfall, Fahrzeug brennt.“ Solche Szenarien sind auf der Bundesautobahn 2 keine Seltenheit, gerade einige Monate ist der schwere Unfall mit zwei tödlich verunglückten Lkw-Fahrern her, der mit Explosionen und Gefahrgütern einherging. Der Unfall nun, zu dem die Feuerwehrfrauen- und Männer ausrückten, hatte sich auf der Bundesstraße 1 im Stadtgebiet ereigne und auch hier erwarten die eintreffenden Einsatzkräfte schreckliche Bilder und eine orangene Warntafel, die für die Kennzeichnung von Gefahrgütern an Fahrzeugen angebracht werden muss, wenn diese solche Güter transportieren.
Vorsicht und Eile waren zugleich geboten. Immerhin hatte der am Unfall beteiligte Lkw eine Leitplanke durchbrochen, hatte einen Baum gerammt und war in einer Böschung an einem weiteren Baum zu stehen gekommen. Der Fahrer im Innern des vollkommen deformierten Lkw-Fahrerhauses so eingeklemmt, dass er sich nicht von allein aus seiner misslichen Situation befreien konnte.
Eiligst wurden Rettungsmittel herangebracht, um ein Umstürzen des Lkw zu verhindern und eine gefahrlose Rettung des Eingeklemmten zu ermöglichen. Dann die gute Nachricht. Der Lkw-Fahrer war ansprechbar und nach eigenem Bekunden unverletzt. Es dauerte dennoch gut eine Stunde, bis er den stählenden. Käfig, in dem er gefangen war, verlassen konnte.
Nach solchen Einsätzen bleiben die Retter oft mit den Informationen zurück, die sie vom Einsatzgeschehen selbst haben. Wie es den Verunfallten geht, wie sie die Schreckmomente überstanden haben, davon erfahren sie nichts.
Bei Olaf Juling (58) war das anders. Er war es, der an diesem 24. Januar hinter dem Lenkrad des rund 28 Tonnen schweren Lkw saß und mit den Einsatzkräften vor Ort kommunizierte und nun bei seinen Rettern im Gerätehaus der Burger Ortsfeuerwehr vorbeischaute, um „Danke“ zu sagen.
„Ein Dankeschön kommt bei uns hier tatsächlich nicht so oft vor“, versicherte dann auch der Burger Ortswehrleiter Jens Wiedemann, der stellvertretend für alle, die am 24. Januar zur Hilfe eilten.
„Ihr wart aber auch echt schnell“, konstatierte daraufhin Juling.
Dass es für die Burger Einsatzkräfte ein herausfordernder Einsatz war, bestätigte auch Marc Sommer.
„Ich habe erst später das Geschehen realisiert“, meinte der Verunfallte, und seine Tochter Mandy Guhla ergänzte: „Da hatte Vati an dem Tag mehr als einen Schutzengel.“
Einen Blumenstrauß, ein paar Süßigkeiten als Nervennahrung und eine Packung Kaffee für zukünftige Einsätze wollte Olaf Juling am Ende des kleinen Besuches unbedingt noch überreichen. Wiedemann dankte ihm im Namen der Mitglieder der Ortsfeuerwehr Burg.
Juling hat den Unfall fast unverletzt überstanden. Wann und ob er sich wieder hinter das Steuer eines Lkw setzen wird, weiß er noch nicht.