Die Sage vom "Trommler von Burg"

Skulptur des Trommlers von Burg vor dem Kleinen Rathaus
Skulptur des Trommlers von Burg

Vor vielen Jahren saß in einer Weinschänke zu Burg eine fröhliche Gesellschaft, die von alten Zeiten erzählte. Sie berichteten über Schicksale und Taten und prahlten mit ihren Erlebnissen und Erfahrungen. Der Wirt der Schänke wusste so manches aus seinem Erfahrungsschatz zu berichten und erzählen, dass ein verborgener Weg nach dem Weinberg, wie auch nach dem Inneren der Stadt von seinem Hause aus führte. Die Gäste wollten die Geschichte nicht glauben und es kam zu einer Wette.
Am anderen Morgen trafen sich alle wieder beim Wirt, um dieser Geschichte mit den unterirdischen Gängen nachzugehen. Dem Mutigsten wurde eine Trommel umgehangen und mit Windlichtern versehen und frohen Mutes auf den Trommelschlag hörend, ging es den Gang entlang. Nach einiger Zeit hörte man nur noch einen dumpfen Ton, der nach einiger Zeit ganz verstummte. Erschrocken über das Verstummen des Trommelschlages, eilten sie dem Freund zu Hilfe und drangen immer tiefer in den finsteren Gang ein, in der Hoffnung den Freund zu retten. Der Modergeruch und eine dumpfe Schwüle ließen sie bald ermatten. Schon waren einige erschöpft und wankten, die Lichter waren dem Erlöschen nahe. Der Wirt, der diese Kellerluft gewöhnt war, rief mit kräftiger Stimme, rette sich wer kann, sonst sind alle verloren.
Zu Tode erschöpft erreichten sie den Ausgang. Aber vom Freund fehlte jede Spur. Er blieb für immer verschwunden.
Seitdem wurde kein weiterer Versuch mehr unternommen, die unterirdischen Gänge weiter zu erforschen. Im Laufe der Zeit verfielen sie, aber die Illusion von unterirdischen Gängen lebt in den Köpfen der Menschen weiter.

(Aus “Festschrift zum 1050 jährigen Bestehen der Stadt Burg” Seite 70)

 

Das Buch "Sagen aus dem Jerichower Land" und weiter Bücher über die Stadt Burg und das Jerichower Land erhalten Sie in der Burg Information.