Burger Feuerwehr mit 113 Einsätzen im Jahr 2009

Die Freiwillige Feuerwehr Burg hielt am Donnerstag, 11. März 2010, in der Feuerwache Brüderstraße ihre Jahreshauptversammlung ab. Stadtwehrleiter Joachim Ferchland stellte die Jahresbilanz 2009 über die Tätigkeit der Kameraden - insbesondere zu den 113 Einsätzen - vor. Bürgermeister Jörg Rehbaum (SPD) dankte den Feuerwehrkameraden für ihre ehrenamtliche Tätigkeit, in denen die innerstädtische Wehr für die Sicherheit von Stadt und Region tätig war. Die Stadt Burg hat eine leistungsstarke, gut ausgebildete und in sich funktionierende Feuerwehr. Das freiwillige Engagement der Feuerwehren bei der Brandbekämpfung und Hilfeleistung werde von vielen in der Gesellschaft als Selbstverständlichkeit aufgefasst, dies sei es aber bei Leibe nicht, sondern oft eine gefahrvolle Tätigkeit in der Freizeit, so das Stadtoberhaupt. Insgesamt leisteten die Burger Kameraden 3.809 Stunden (etwa 90 Stunden pro Mitglied).

BM Rehbaum: "Die Feuerwehrkameraden dürfen nie die Begeisterung für ihre Tätigkeit verlieren. Unsere ehrenamtlichen Feuerwehrleute helfen Menschen in Not. Zuweilen ist es erforderlich, sich selbst in Gefahr zu bringen, um den Bürgern zu helfen. Durchschnittlich alle drei Tage war in 2009 ein Einsatz zu bewältigen. Ich bin froh, dass ich diese sehr gute Stadtfeuerwehr in Burg im Verbund mit den sechs Ortswehren habe. Unsere Feuerwehrleute stellen von Jahr zu Jahr persönliche Belange in den Hintergrund. Sie leisten drei Viertel der Einsatzstunden in der Freizeit an Abenden und Wochenenden."

Die Burger Aufwandsentschädigungssatzung wurde mit Jahresbeginn 2008 in fünf Punkten für alle Kameraden der sechs Feuerwehren der Kreisstadt verbessert. Ab sofort erhält ein Kamerad bei aktiver Mitarbeit einen monatlichen Zuschuss in Höhe von 8 EUR zu einem privaten Rentenversicherungsvertrag bei der ÖSA. Langjährige Mitgliedschaften in der Feuerwehr werden mit einer finanziellen Prämie honoriert. Die Funktionsträger in den Wehren (z. B. Wehrleiter, Gruppenführer, Jugendwart) erhalten höhere monatliche Aufwandsentschädigungen als bisher. Die Entschädigung für alle Kameraden pro Einsatz wurde von 6 auf 10 EUR erhöht. Für das Bestehen der schwierigen Atemschutzübungsstrecke erhalten die tauglichen Kameraden jährlich eine Anreizprämie von 50 EUR.

Ein Schritt zur Erhöhung der aktiven Mitglieder ist die zurzeit zwölfköpfige Burger Jugendfeuerwehr (10 bis 15 Jahre), die zur Nachwuchsgewinnung eine wichtige Rolle spielt. Auch ein Teil der Truppmannausbildung ist bereits Bestandteil bei den Jugendlichen. Es wechselten in den letzten Jahren öfter Kameraden in die aktive Einsatzgruppe. Nach der dortigen Grundausbildung können sie die Reihen der Einsatzkräfte verstärken. Als besonders positiv wurde wird von den Kameraden eingeschätzt, dass im Dezember vier gut ausgebildete Kameraden der Burger Wehr eine Anstellung als Hausmeister in Einrichtungen der Stadt bekamen. Stadtwehrleiter Ferchland hierzu: "Das ist die einzige finanzierbare Möglichkeit, während der Arbeitszeit, eine halbwegs genügende Anzahl an Einsatzkräften, mit entsprechender Ausbildung, zur Verfügung zu haben. Wenn auf diesem Weg weiter alle Möglichkeiten ausgeschöpft werden, können wir beruhigter in die Zukunft blicken." Bürgermeister Jörg Rehbaum versprach diese Möglichkeiten auch weiterhin zur Stärkung der Feuerwehren im gesamten Stadtgebiet zu nutzen.

Hintergrund Im Jahr 2008 wurde die Burger Stadtfeuerwehr 124 Mal alarmiert. Die Einsatzzahlen sind seit Jahren auf fast gleich bleibendem Niveau (Jahr 2000: 157, 2001: 167, 2002: 176, 2003: 169, 2004: 142, 2005: 106, 2006: 133, 2007: 130). Die Wehr hat insgesamt 68 Mitglieder (Aktive, Jugend, Altersabteilung). Im letzten Jahr mussten die 35 aktiven Frauen und Männer der Wehr 55 Brände löschen und 27 Mal Hilfe leisten (z. B. Verkehrsunfälle, umgestürzte Bäume). Zu 31 Einsätzen waren sie vergeblich zum Einsatzort geeilt, weil insbesondere Brandmeldeanlagen einen Alarm fehlerhaft ausgelöst hatten oder in einem Fall böswillig die Wehr alarmiert wurde. Bei den Einsätzen konnten 7 Personen gerettet werden. Für drei in Not Geratene kam jedoch jede noch so schnelle Hilfe der Kameraden zu spät. Zum Einsatz fuhren bis zu vier Fahrzeuge aus der Burger Stadtfeuerwache.

Besondere beispielhafte Einsätze im Jahr 2008 erläuterte der Stadtwehrleiter Ferchland ausführlicher. Das Einsatzgeschehen 2009 begann "pünktlich" zum Jahreswechsel. Noch beim Anstoßen auf das neue Jahr, meldeten sich die Pieper. Ein Entstehungsbrand an einem Pkw konnte schnell gelöscht werden. Fünfzehn Minuten später, der nächste Alarm für die diensthabende Schleife. Die Besatzung des TLF löschte die Zwischendecke in der Stadttoilette in der Schartauer Straße. Nach ca. einer Stunde fiel einem Kameraden Funkenflug, im Dachbereich am gegenüber liegenden Gebäude, auf. Bei der Lageerkundung wurde ein sich schnell ausbreitender Dachstuhlbrand festgestellt. Schnell wurde ein Außenangriff durchgeführt und die ganze Wehr alarmiert. Nach dem Eintreffen weiterer Kräfte und Mittel, konnte ein sehr genauer Innenangriff erfolgen. Über die Drehleiter wurde der Löschangriff von außen unterstützt. So konnte das Feuer sehr schnell, fast ohne Wasserschaden liquidiert werden. Der Mieter der betroffenen Wohnung war von der sehr guten Leistung unserer Kameraden so beeindruckt, dass er daraufhin ein Mitglied unserer Feuerwehr wurde. Zwischen dem 21.01. und dem 23.02. beschäftigte die Kameraden ein Brandstifter in der Martin-Luther-Straße. An verschiedenen Tages- und Nachtzeiten zündete er den Keller in seinem Aufgang an und richtete erheblichen Schaden an. Das es nur einige leicht rauchverletzte Bewohner gab, war dem umsichtigen und schnellen Eingreifen der Feuerwehr zu verdanken. Nach Hinweisen und Beobachtungen der Feuerwehr wurde der Brandstifter ermittelt. Ein schwerer Verkehrsunfall auf der Bundesautobahn 2 erforderte am 12.05. unsere Unterstützung für die Feuerwehren Theeßen und Schopsdorf. Kurz vor der Abfahrt Ziesar gab es einen Auffahrunfall zwischen zwei Lkw. Diese gerieten dadurch in Brand und ein eingeklemmter Fahrer verbrannte. Wir unterstützten beim Löschen und holten den verbrannten Fahrer aus dem Fahrzeug. Auf der Bundesstraße 1, ca. 1,5 km hinter Reesen, ereignete sich am 03.09. ein weiterer schwerer Unfall. Ein Pkw war frontal gegen einen Lkw gefahren. Innerhalb von neun Minuten war der VRW an der Unfallstelle. Eine Person konnte gerettet werden, aber zwei weitere Personen konnten nur noch tot aus dem Fahrzeugwrack befreit werden. Im Corneliuswerk brannte am Sonntag, den 20.09. gegen 13.00 Uhr, ein Zimmer im Vollbrand. Trotz starker Verqualmung der Etage, konnte das Feuer schnell eingedämmt und gelöscht werden. Von der Geschäftsleitung gab es dafür ein großes Lob, denn trotz des großen Feuers gab es keinen Wasserschaden.

Die Alarmierung der einzelnen benötigten Einsatzkräfte der Feuerwehr Burg erfolgt in der Regel über Funkmeldeempfänger als "stiller Alarm". Im wöchentlichen Wechsel gibt es jeweils eine so genannte diensthabende Schleife. Zusätzlich werden die vier Sirenen im Stadtgebiet und alle Funkmeldeempfänger bei zumeist schwerwiegenden Ereignissen wie z. B. Wohnungsbrand und Personen in Notlage ausgelöst. Das Auslösen der Alarmgeräte erfolgt von der Rettungsleitstelle der Kreisverwaltung.

Die laufende Ausbildung (u. a. mit vielen Übungen) der Burger Stadtfeuerwehr wurde an 48 Dienstabenden in der Feuerwache, jeweils donnerstags um 20.00 Uhr, absolviert.

Der Großgerätebestand der Burger Stadtfeuerwehr besteht aus 9 Fahrzeugen (Erstzulassungsdaten 1988 bis 2003) und sieben Anhängern mit Sonderausstattung (Baujahre 1967 bis 1984). Hinzu kommen die Fahrzeuge der Ortswehren. Diese sechs Ortsfeuerwehren in Detershagen, Ihleburg, Niegripp, Parchau, Schartau und Reesen haben neben der Stadtfeuerwehr eine eigene Einsatzstatistik.

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