Burger Industrie- und Gewerbepark wurde durch 4. Bauabschnitt erweitert – 16 Hektar neue Ansiedlungsflächen stehen nun bereit

v.l.n.r.: Lothar Finzelberg, Landrat; Karl-Heinz Schuster, Nutzfahrzeuge; Thomas Beuschlein, PRÄMAB; Bernhard Sterz, ehem, OB; Jörg Rehbaum, Bürgermeister; Frank Ranneberg, Wirtschaftministerium; Markus Kurze, MdL und Dr. Alfred Kruse, Stadtwerke Burg
Heute, 5. Juli 2012, 12.30  Uhr, gab Bürgermeister Jörg Rehbaum (SPD) mit der Enthüllung eines Werbeschildes die Erschließung des 4. Bauabschnittes (BA) des Burger Industrie- und Gewerbeparks frei. Die Gesamtkosten für die Entwicklung der 16 Hektar großen Ansiedelungsflächen belaufen sich auf ca. 4 Mio. EUR. Hierfür erhielt die Stadt Burg Fördermittel aus Fonds für regionale Entwicklung (EFRE) in Höhe von 3,6 Mio. EUR. Die Realisierung des Vorhabens erfolgte von Februar 2011 bis Ende Dezember 2011 (Nacharbeiten bis Juni 2012).
 
Bürgermeister Rehbaum: „Diese Erweiterung wurde nur durch Fördermittel des EFRE Fonds möglich, aus dem uns das Land Sachsen-Anhalt ca. 3,6 Mio. EUR bewilligte. Mit dem Bau einer 450 Meter langen und 6,50 Meter breiten Erschließungsstraße und der Verlegung aller notwendigen Leitungssysteme wurde das neue Gewerbegebiet erschlossen. Mittels eines neu zu schaffenden Kreisverkehrs ist die Haupterschließungsstraße an die Bundesstraße 246a angebunden.
21 Jahre nach dessen Gründung haben sich in diesem Gewerbepark 40 Unternehmen niedergelassen. Der Branchenbesatz ist gut und krisensicher gemischt. Die Gesamtzahl der Arbeitsplätze hat die 2000er Marke überschritten. In den vergangenen 20 Jahren wurden etwa 400 Mio. EUR in Gebäude- und Produktionsanlagen des bisherigen, etwa 120 ha großen, Areals investiert. Für die erforderliche Infrastruktur wurden in den letzten zwei Jahrzehnten für die ersten drei Bauabschnitte gut 11,6 Mio. EUR aufgewandt. Die EU, der Bund und das Land haben hierfür bisher 6,6 Mio. EUR an Fördermitteln zur Verfügung gestellt.
 
Die bisherige Auslastungsquote des größten Gewerbeparks im Jerichower Land liegt bei 88 Prozent. Vier größere Betriebserweiterungen sind derzeitig in Planung. So planen die AMAS Zerspanungs GmbH, Engel Krane Ernst Engel OHG, PRÄMAB GmbH (alle 3. BA) und die Wäscherei Edelweiß (2. BA) Erweiterung mit einem Flächenvolumen von etwa 15.000 m². Darüber hinaus ist eine Neuansiedlung eines Landschaftsbaubetriebes im 3. BA vorgesehen. Dies zeigt, dass es sich in Burg offensichtlich gut wirtschaften lässt.
 
Nach diesen Flächenverbräuchen im positiven Sinne haben wir eine Auslastungsquote von 92 Prozent der bebaubaren Flächen. Die Erschließung neuer Ansiedlungsflächen war also dringend erforderlich. Für das neue Erweiterungsareal wurde als Art der baulichen Nutzung Industriegebiet festgesetzt. Zulässig sind hier dann Gewerbebetriebe aller Art, Lagerhäuser, Lagerplätze, öffentliche Betriebe und Tankstellen. Anfragen für das neue Areal lagen und liegen vor, die Gespräche sind aber noch in den Kinderschuhen.“
 
Hintergrund:
Die Planung umfasste den grundhaften Ausbau der Erschließungsstraße und deren Anbindung an die Bundesstraße B 246a, sowie die Verlegung der Medien Schmutzwasser, Regenwasser, Trinkwasser, Straßenbeleuchtung.
 
Im Vorfeld der Erschließungsarbeiten wurden bereits umfangreiche Baufeldfreimachungen und Geländeberäumungsarbeiten sowie die Umverlegung einer Hochdruck-Gasleitung im
IV. BA durchgeführt.
 
Die durchgeführten Maßnahmen in Einzelnen:
 
Straßenbau, inkl. Rad- / Gehweg, Begrünung, Beleuchtung
 
- Länge der Erschließungsstraße insgesamt ca. 450,00 m
- Realisierung einer Kreisverkehrsanlage für die Anbindung der Erschließungsstraße;
- Außendurchmesser der Kreisverkehrsanlage 45,00 m; Kreisfahrbahnbreite 6,00 m
- Straßenaufbau „Kreisverkehr / B246a“
- Straßenaufbau “Erschließungsstraße“: Breite 6,50 m
- Aufbau Geh-/Radweg: Breite 2,50 m
 
Für die Anbindung der Erweiterungsfläche (IV. BA) an die B 246a erfolgte eine Knotenpunktausbildung an den Kreisverkehr.
 
- Außendurchmesser der Fahrbahn 45,00 m
- Kreisfahrbahnbreite 6,00 m + 2,00 m -Innenring
 
Östlich vom Kreisverkehr zweigt die Erschließungsstraße A*, welche ca. 300 m in östlicher Richtung verläuft, rechtwinklig abknickt, ca. 150 m in Richtung Süden weiterführt und in einer Wendeschleife endet, ab.
 
- Fahrbahnbreite 6.50 m durch eine Grünfläche von dem einseitig, gemeinsam geführten Geh- und Radweg (2,50 m) getrennt.
- Fahrbahn sowie Geh- und Radweg wurden mit einer Asphaltdecke geschlossen
- 21 Lichtpunkte wurden errichtet, davon 4 im Kreisverkehr,
- es wurden 36 Kastanien gepflanzt, nach Beschluss des Stadtrates erhielt die neue Erschließungsstraße daraufhin den Namen *„Kastanienallee“.
 
Los 5 – Schmutzwasserkanal
- Ausführung erfolgt mit einem Durchmesser DN250;
- die Ableitung erfolgt aus dem Erschließungsgebiet bis zum geplanten Pumpwerk (nördlich der geplanten Kreisverkehrsanlage); danach weiter mittels Druckleitung DN125 (Gesamtlänge ca. 90,00 m) bis zum Druckentspannungsschacht; von hier aus weiter über ein Freigefällekanal DN250 bis zu einem vorhandenen Schacht, ca. 340,00 m vor Druckentspannungsschacht entfernt)
- Gesamtlänge: ca 850 m,  DN250
 
Los 6 – Regenwasserentsorgung
 
- die Ableitung des anfallenden Niederschlagwassers aus dem gesamten Bauabschnitt erfolgt über den neu verlegten Regenwasserkanal in Richtung Norden; die Einleitung erfolgt in bestehenden Gräben, diese wurden im Rahmen des Bauvorhabens saniert (beräumt, entschlammt, Herstellung des ursprünglichen Querschnittes); Nutzung der sanierten Gräben als Rückhalteräume mit Überlauf und Versickerungsstrecken;
- Nennweiten für den neu zu verlegenden RW-Kanal ab DN300 bis DN1000, Gesamtlänge ca. 1000,00 m
 
Trinkwasserversorgung, DN500 (TWM) und DN200 (WVB)
 
- auf der Westseite der B 246a befindet sich eine Fernwasserleitung DN 500,Betreiber ist die Trinkwasserversorgung Magdeburg GmbH
 
- um eine Leitungsführung im Fahrbahnbereich der Kreisverkehrsanlage zu umgehen, musste diese TWM-Leitung umverlegt werden (Material für die Umverlegung Gussrohr DN 500; Länge ca. 60,00 m sowie ca. 29,00 m DN 500 Guss für die Verlegung im Schutzrohr DN 800; Verlegetiefe ca. 2,00 m)
 
- die Versorgung des Gewerbegebietes erfolgt mittels Anschluss an die 500-er TWM-Leitung; die Trinwasserleitung für die Versorgung des Gewerbegebietes erfolgt in PE-HD da 250 (Länge ca. 470,00 m); Straßenquerung in Schutzrohr DN400 Stahl
 
Gasversorgung
Umverlegung der 300-er Gasleitung (Stadtwerke Burg) westlich des Kreisverkehrs / der Bundesstraße B246a sowie Umverlegung der 300-er Hochdruckgasleitung (E.ON Avacon AG) östlich des Kreisverkehrs / der Bundesstraße B246a waren erforderlich
 
Löschwasser:
zur zusätzlichen Absicherung des Grundschutzes im Gebiet wurden zwei Löschwasserbrunnen hergestellt.
 
Ausgleichs- und Ersatzmaßnahmen für den Eingriff in die Natur
 
Im Rahmen der B-Planerstellung wurden als Eingriffe in das Natur- und Landschaftsbild umfangreiche Ausgleich und Ersatzmaßnahmen geplant und ausgeschrieben. Folgende Vorhaben wurden umgesetzt:
 
1. Anlegen eines Gehölzstreifens an der Grabower Landstraße
 
- 29.200 m² Pflanzfläche vorbereiten und pflügen,
- ca 1.800 lfdm Wildverbisszaun aufstellen,
- ca 21.800 Stück Pflanzen (Bäume und Sträucher) aus Forstbaumschule pflanzen,
  z.B. Weißdorn, Zierapfel, Stieleiche, linde, Ahorn, gem Hasel, schw. Holunder,
  Pfaffenhütchen, gem. Schneebeere, roter Hartriegel, Kratzbeere, schw. Johannisbeere. Realisierung: Juni 2011
 
2. Aufforstung Waldflächen am IGP und am Corneliuswerk
 
- ca 49.100 m² Pflanzfläche vorbereiten und pflügen,
- 6.100 lfdm Wildverbisszaun aufstellen,
- ca 32.200 Stück Pflanzen aus Forstbaumschule pflanzen,
   z.B. Spitzahorn, Feldahorn, Hainbuche, Traubeneiche, Stieleiche, Vogelbeere,
Realisierung: Herbst 2011
 
3. Anlegen von Waldsäumen im Bereich IGP
 
- ca 22.100 m² Pflanzfläche vorbereiten und pflügen,
- 2.190 lfdm Wildverbisszaun aufstellen,
- 22.100 Stück Pflanzen aus Forstbaumschule pflanzen,
   z.B. Feldahorn, gemeiner Hasel, Schlehdorn, echte Brombeere, Weinrose,
   Vogelbeere, Traubeneiche
Realisierung:  Herbst 2011 für den ersten Abschnitt Frühjahr 2012 für den zweiten Abschnitt
 
4. Entschlammung und Umfeldgestaltung Schartauer See
 
- Beseitigung der Auflandungen im Westteil des Sees (ca. 4.700 m³) sowie der Schlamm-massen im Ostteil (ca. 3.000 m³)
 
- Herstellung eines Gewässerschonstreifens/Unterhaltungsstreifens auf der Südseite des Sees
 
- Nutzung dieses Weges als Spazierweg zur Verbesserung der Erlebbarkeit des Uferbereiches,
 
- in Abstimmung mit der Unteren Naturschutzbehörde des Landkreises und der Biosphärenreservatsverwaltung Mittelelbe wurde auf Seites des Nordufer desSchartauer Sees durch Weidenanpflanzung eine Weichholzaue gestaltet.
 
Realisierung: Mitte September 2011 bis Ende Januar 2012
 
5. Revitalisierung Madelsche Fenn
 
Ein wertvolles Fechtbiotop, in dem der Fliegergraben entspringt, dass das Gewerbegebiet tangiert und am Burger Kolk in die Ihle mündet.
 
Das Madelsche Fenn war stark aufgelandet und drohte durch natürlichen Sukzession völlig zu verlanden.
 
Zur Erhaltung als Feuchtbiotop waren deshalb folgende Arbeiten geplant:
  • Entschlammung des Fenns (ca. 1.350 m³)
  • Instandsetzung des Ablaufgrabens vom Madelschen Fenn bis zur Autobahn A 2 (ca. 450 m)
  • Anlegen eines Spazierweges zur Erlebbarkeit des Gebietes (Naturlehrpfad)
  • Anlegen einer Streuobstwiese neben dem südlichen Teichbereich
  • von den Aufgestellten Bänken (drei) Stück und Papierkörben(zwei Stück) wurden bereits 16 Tage nach dem Aufstellen zwei Bänke gestohlen, eine Ersatzbeschaffung durch die Stadt Burg erfolgt nicht.
Realisierung: Mitte Oktober 2011 bis Ende März 2012

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