Der Weinberg - Inszenierung einer Topografie
Weinberg und Spielpark entlang der Ihle als Bindeglied zwischen den Parks
Diese Tatsache sowie das Vorhandensein von Resten der Burger Befestigungsanlagen führten zu der Annahme, dass sich hier der älteste Stadtkern der Stadt befände. Auch vermutete man auf dem Weinberg den Standort einer Burg, was zu der Bezeichnung „Burgberg“ führte. Beide Annahmen wurden bisher durch die Stadtforschung nicht abschließend verifiziert. Der Weinberg stellt einen wichtigen Potenzialraum für die Freiraumentwicklung der Altstadt dar. Mit der Landesgartenschau soll das Areal um den teilrekonstruierten Weinberg aufgewertet und denkmalgerecht weiterentwickelt werden. Da mit der Umgestaltung des Weinberges bereits im kommenden Jahr begonnen werden soll, hat das Büro relais auch hier die Planungen aus dem Wettbewerb qualifiziert und dem LAGA-Ausschuss die Entwurfsplanung zur Bestätigung in seiner Sitzung am 19. Mai 2013 vorgelegt. Das Gebiet der Kernfläche Weinberg gliedert sich in in 3 Teilbereiche – dem Uferpark an der Ihle, dem Hangbereich des Weinberges sowie de Plateau auf dem Weinberg mit herrlichem Blick über die mittelalterliche Stadt Burg. Jedes dieser 3 Teilbereiche besitzt seinen ganz eigenen Charme und individuelle Atmosphäre. Der Uferpark ist ein Ort, an dem die traditionsreiche Industriegeschichte der Stadt der Türme aufgezeigt werden kann. Vor diesem Hintergrund ergab sich für das Planungsbüro die Möglichkeit, mit modernen Materialien zu experimentieren, was sich in der Ausführung der befestigten und nicht befestigten Oberflächen widerspiegelt. So bleibt z. B. die bestehende Uferböschung mit Baumbestand erhalten, der Uferweg aus Ortbeton mit asymmetrische r Fugenanordnung verläuft entlang dieser Böschung. Der Schornstein der ehemaligen Asthon´schen Fabrik wird erhalten, die Sanierung wird noch in diesem Herbst – wenn die Störche in ihr Winterquartier fliegen – beginnen. Im westlichen Bereich des Uferparks, in der Nachbarschaft des Schornsteins, wird ein Spielbereich mit 3 unterschiedlichen Türmen entstehen. Der als Fallschutz eingesetzte Sand ermöglicht weitere Spielarten. Im Hangbereich ist der Anbau von Rebstöcken das prägende Element. Die Überarbeitung der Bodenmodellierung verfolgt den Zweck, gleichmäßigere und etwas flachere Böschungen zu erreichen, um den Weinanbau und das Besteigen des Hanges zu erleichtern. Der westliche Bereich des Hanges (Richtung „Unterm Hagen“) wird in seiner Gestaltung dem restlichen Weinberg angepasst. Das Plateau wird sozusagen als Balkon vor der Stadtmauer errichtet. An den prädestinierten Aussichtspunkten werden Sitzbänke zum Verweilen angeordnet. Auch eine Einbeziehung des Wassersturm und seiner Grundstücksflächen in die Landesgartenschau 2018 ist nach heutigem Stand beabsichtigt. Die Erreichbarkeit wäre während der Landesgartenschau über einen neu zu erstellenden Höhenweg zwischen Weinberg-Plateau über ein dazwischen liegendes Privatgrundstück zum Wasserturm-Grundstück gegeben. Der LAGA-Ausschuss stimmte der Entwurfsplanung des Büro relais in seiner Sitzung einstimmig zu.