Die ersten Schritte sind getan

Burg | Die Städte und Gemeinden in Deutschland sind durch die Bundesregierung angehalten bis zum Jahr 2045 Co2-neutral zu sein. Dazu sollen sie eine Wärmeplanung erarbeiten, die alle fünf Jahr fortgeschrieben wird. Allein aber schaffen dies die Kommunen nur selten, deshalb holen sie sich Unterstützung von Firmen, die bei der Entwicklung helfen. Doch nicht nur sie sind wichtig, um realistische Ziele zu entwickeln. Auch lokale Akteure von Unternehmen und Behörden sind wichtig, dies zeigte der erste Workshop zur Wärmeplanung der Stadt Burg bereits bei der Vorstellungsrunde.
Philipp Stark, Bürgermeister der Stadt Burg war es dann auch, der zum ersten Mal das Wort Komplexität in den Mund nahm, denn genau das ist die Wärmeplanung. Komplex.
Dennoch erhofft er sich, dass mit dieser etwas Positives für Unternehmen und Bürger entwickelt werden kann. Wie positiv sich die Umstellung der Dekarbonisierung, also dem Ausstieg aus fossilen Brennstoffen wirklich für die Bürger der Stadt und ihrer Ortschaften gestalten wird, darüber gilt es einen Konsens zu finden. Und genau deshalb ist die Stadt Burg eine der Kommunen in Sachsen-Anhalt die frühzeitig mit der Wärmeplanung begonnen hat.
Dass die Wärmeplanung dabei nicht allein auf die Wärmeversorgung der Zukunft abstellt machten die Akteure bereits am ersten Abend klar. Für einige ist es nämlich eine Energieplanung, die zudem im Sinne des Katastrophenschutzes widerstandsfähig gemacht werden muss. Auch das ist eine Erkenntnis des ersten Workshops.
Doch zunächst ging es darum zu erkennen, dass bis 2045 sicher nicht alle Fragen beantwortet werden können, allein deshalb, weil sich die Technik weiterentwickelt und auch die notwendigen finanziellen Mittel zum Umbau der Wärme- und Energieversorgung in den städtischen Haushalten der nächsten 20 Jahren abbilden lassen müssen. Hinzu kommt die Bereitschaft der lokalen Akteure, die bereits jetzt mit ihren Unternehmen große Mengen an Wärme produzieren, die bisher nicht genutzt wird. Die Pro Group ist einer dieser lokalen Akteure, die viel Wärme und Dampf erzeugen, die für die Stadt in Zukunft nutzbar gemacht werden könnten. Andere, wie die Bürger Küchen GmbH arbeiten bereits jetzt Autark, was die eigene Energieversorgung anbelangt. Und dann gibt es den Agrarsektor, der wie in Ihleburg bereits jetzt 40 Haushalte mit Nahwärme versorgt. Das sehen auch die Stadtwerke Burg positiv. Jedoch mit dem Hinweis, dass die Sicht des Kunden von Entscheidung sein wird.
Was ist akzeptabel und umsetzbar, darum ging es zunächst. Vor allem in Bezug auf die Erweiterung der Energieinfrastruktur. Bis zum Wohnquartierskonzept ist es da noch ein weiter Weg. Dieser besteht zunächst aus einer Bedarfsanalyse, einer Potentialanalyse, der Entwicklung von Zielszenarien und einem Maßnahmenkatalog.
Viel Arbeit also für die Stadt und die lokalen Akteure, denn so eine Transformation geschieht nicht von heute auf morgen.
Im nächsten Workshop werden sich die Teilnehmenden dann mit dem Bestand, den Potenzialen und Eignungsgebieten für die Dekarbonisierung beschäftigen. Dabei sollen Vorstellungen vorläufiger Ergebnisse und erste Maßnahmenvorschläge erfolgen.