Einstieg in die naturnahe Grünflächenpflege

"Warum wird da nicht gemäht?" Solche und ähnliche Anfragen werden oft an die Stadtverwaltung Burg gestellt.

Das Frühjahr ist im vollen Gange und der lang erwartete Regen ist in diesem Jahr eine Wohltat für die Natur. Gehen wir mit offenen Augen durch die Stadt entdecken wir zurzeit viele blühende Blumen und Wildkräuter. Sie wachsen in Vorgärten, auf vergessenen Brachflächen, Balkonkästen, im Straßengraben und auch auf unseren Grün- und Freiflächen. Ein gutes Bespiel ist die jetzige Blütenpracht auf dem Ehrenfriedhof im Goethepark. Diese Anlage wurde als Trockenwiese konzipiert und wird nur extensiv gepflegt. Setzt die Frühjahrsblüte mit Blausternchen, Winterlingen und Gänseblümchen ein, folgen die seltenen Schlüsselblümchen, Roter Taubnessel, Storchschnabel, Pfingstnelken und Ackerhornkraut, um hier nur einige Vertreter zu nennen. Diese Blütenpracht wird von Jahr zu Jahr herrlicher und bietet ein wunderbares Bild für das geschulte Auge.

Das Pflegekonzept ist hier denkbar einfach. Der Natur wird zuerst freien Lauf gelassen, ist die erste Blüte vergangen und die Frühjahrsblüher haben sich zurückgezogen, steht die erste Mahd an. Je nach Witterung in den Folgewochen, mal feuchter mal trockener, werden weitere 3-5 Mähgänge bis zum Saisonende durchgeführt. Weniger mähen heißt, die Wildblumen- und Kräuter haben Zeit sich zu entwickeln und sich zu vermehren. Die gewohnte, klassische Rasenfläche mit geringen Artenreichtum wird so Stück für Stück zu einem kleinen Beitrag zum Artenerhalt und Insektenschutz. Doch viele kleine Dinge können auch zu etwas Großen werden.

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