70 Jahre nach Kriegsende aufrechten Bürgern gedacht

Das Ende des 2. Weltkrieges jährt sich am 8. Mai zum 70. Mal. Nach der deutschen Wiedervereinigung begannen geschichtsinteressierte Menschen auch diese Ereignisse in Burg allumfassend aufzuarbeiten. Dazu gehört auch die Gruppe des Burger Heimatvereins, die die Militär- und Garnisonsgeschichte in Burg näher beleuchten. Diese schlug unter der Leitung von Dietrich Rönisch über den Kulturstammtisch vor, an die Ereignisse vor 70 Jahren mit einer Gedenktafel zu erinnern.

Was war damals geschehen?
Vom 2. bis zum 5. Mai 1945 trafen sich unter Lebensgefahr aufrechte Bürger, die ein unnötiges Blutvergießen und die sinnlose Zerstörung der Stadt Burg verhindern wollten. Dabei handelte es sich mehrheitlich um Menschen, die vor 1933 dem Burger Stadtparlament angehörten. Sie ließen durch den Landrat den Nazi-Oberbürgermeister absetzen und setzten einen kommissarischen Oberbürgermeister mit Beiräten ein, sie lösten den Volkssturm auf, Verboten den Wehrwolf, beseitigten die Panzersperren und sorgten so dafür, dass es beim Einmarsch der Roten Armee zu einer kampflosen Übergabe kam. Es ist an der Zeit, dass an alle diese Bürger erinnert wird. Es waren Mitglieder der ehemaligen bürgerlichen Parteien, Mitglieder der KPD, Mitglieder der SPD, es waren Menschen aus der breiten Gesellschaft, Unternehmer, Angestellten und Arbeiter, die das Ende des schrecklichen 2. Weltkrieges herbeisehnten.

Diese historisch bedeutsame Tat wurde am 4. Mai 2015 mit einer Erinnerungstafel gewürdigt.  Auf der aus Edelstahl gefertigten Tafel ebenerdig in ein Betonfundament eingelassen wurde, ist folgende Aufschrift zu lesen:

„An diesem Ort begannen am 4. Mai 1945 die Verhandlungen zur kampflosen Übergabe der Stadt Burg an die Rote Armee, welche von aufrechten Bürgern der Stadt unter Lebensgefahr vorbereitet wurde“.

Als Standort für die Erinnerungstafel konnte eine kleine Heckenanlage am Kreuzungsbereich Zerbster Chaussee / Bürgermarkstraße gefunden werden.

In einer kleinen Feierstunde, die durch Schüler der Kreismusikschule begleitet wurde, dankte Bürgermeister Jörg Rehbaum ganz besonders Herrn Dietrich Rönisch, für die Aufarbeitung dieser historisch wichtigen Ereignisse. Dietrich Rönisch selbst skizzierte vor den zahlreichen Gästen sehr detailliert die historisch belegbaren letzten Tage vor der kampflosen Übergabe der Stadt Burg an die Rote Armee.

vlnr Landrat Steffen Burchhardt, Bürgermeister Jörg Rehbaum, Stellv. Vorsitzender des Stadtrates Karl-Heinz Summa und Dietrich Rönisch

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