In den Winterferien zum Feuerwehrmann

Burg | Um ehrenamtlich als Einsatzkraft in einer der Ortsfeuerwehren der Stadt Burg zu agieren, braucht es ein gewisses Gen. Feuerwehrleute nennen es gern das Retter-Gen. Dieses findet sich häufig bereits bei den Mädchen und Jungen der Jugendfeuerwehren, die das Helfen, also den Dienst am Nächsten, als etwas Selbstverständliches erwachten. Diese jungen Menschen sind es später, die die nächste Generation Einsatzkräfte stellen. Neben ihnen gibt es aber auch immer wieder Menschen, die sich der persönlichen Verantwortung für ein gesellschaftliches Miteinander bewusst werden und so als Quereinsteiger zur Feuerwehr stoßen. Und auch wenn die Floriansjünger durch ihre meist jahrelange Mitgliedschaft in einer Jugendfeuerwehr bereits über viel feuerwehrtechnischen Wissen verfügen, müssen sie, um eine vollwertige Einsatzkraft zu werden, noch einmal die Schulbank drücken. Hier treffen sie dann auf die Quereinsteiger, mit denen sie gemeinsam die Ausbildung zum Truppmann in einem ersten Teil absolvieren. 70 Stunden müssen sie dazu in Theorie und Praxis nachweisen. Viele Gemeinden und Städte gehen hier den Weg, die Ausbildung auf die Wochenenden zu verlegen. Entsprechend lang ist dann die „Grundausbildung“ in Doppelbelastung für die zukünftigen Feuerwehrfrauen- und Männer. In der Stadt Burg wurde sich im vergangenen Jahr in einem Pilotprojekt für ein neues Konzept entschieden, bei dem die Ausbildung Truppmann Teil 1 in den Winterferien absolviert wird. An sechs Tagen bekommen Quereinsteiger gemeinsam mit den noch Jugendfeuerwehrmitgliedern all das Wissen, dass nach der Gesetzeslage für den Einsatzdienst zu vermitteln ist.

Die Ausbildung erfolgt dabei auf ehrenamtlicher Basis durch Einsatz- und Führungskräfte.

Auch in den laufenden Winterferien ist das Gerätehaus der Freiwilligen Ortsfeuerwehr Burg wieder Ausbildungsstätte. 11 Teilnehmer absolvieren hier den Lehrgang zum Truppmann. Sie stammen aus den Ortsfeuerwehren Burg, Niegripp, Parchau und Detershagen.

Einer von ihnen ist Lucas Mewes (16). Seit seinem 10. Lebensjahr ist er Mitglieder der Jugendfeuerwehr Burg. Für ihn war es zu Beginn die Faszination für die großen roten Autos. Dies hat sich mit den Jahren geändert. „Heute möchte ich Menschen helfen, weiß um die Wichtigkeit der Feuerwehr, wenn es um den Schutz und die Abwehr von Gefahren geht“, erklärt er. Für ihn als Schüler ist das Ferienangebot eine ideale Lösung. „An den Wochenenden gibt es doch häufig Hausarbeiten für die Schule zu erledigen. Da dann noch über mehrere Wochen einen Lehrgang zu besuchen wäre schwierig geworden. In den Ferien aber geht das“, meint er.

Und was sagen die Ausbilder? Daniel Stahl ist einer von ihnen. Für ihn ist es eine Selbstverständlichkeit, in seiner Freizeit neue Einsatzkräfte auszubilden. Als Berufsfeuerwehrmann kann er vieles aus seinem Arbeitsalltag einfließen lassen. Über Anekdoten Erfahrungen an die Lehrgangsteilnehmer weitergeben.

Wenn zum Ende der Woche die Abschlussprüfung erfolgreich absolviert wurden, gilt es bis zum Monatsende noch einen Lehrgang Funkausbildung zu besuchen. Erst dann wären alle 11 Frauen und Männer einsatzfähig.

Wann sie allerdings bei einem Alarm in die Einsatzkleidung schlüpfen und auf den Einsatzfahrzeugen Platz nehmen können darüber entscheiden neben dem Mindestalter von 18 Jahren die jeweiligen Ortswehrleiter.

Für einen von Ihnen, den Burger Ortswehrleiter Jens Wiedemann jedoch steht fest: „Jede neue Einsatzkraft ist ein Zugewinn, der die Sicherheit der Einsatzbereitschaft erhöht. Er bedankt sich bereits bei allem Lehrgangsteilnehmern für die geopferte Freizeit und die Bereitschaft, sich so viel Wissen in so kurzer Zeit aneignen zu wollen. Auch den Ausbildern dankt er für die Vorbereitung des Lehrgangs und dafür, dass sie zugunsten der Feuerwehr auf Urlaubs- und Erholungstage mit der Familie verzichteten.

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