Investor scheute Risiken nicht und plant in Burg die Zukunft

Burg | Ein altes Fabrikgebäude in der Brüderstraße, nach der deutsch-deutschen Wiedervereinigung vergessen, fristete über Jahrzehnte ein trauriges Dasein. Seine Lage hinter Wohnhäusern versteckt, bot kaum jemandem Anlass, die Geschichte und die Möglichkeiten dieses Gebäudes zu entdecken.

Dies änderte sich im Jahr 2017, als Thomas Gobel mit einem Freund durch Burg fuhr. „Ein Plakat. Altes Haus sucht Zukunft hat meine Aufmerksamkeit auf sich gelenkt und hinter diesem Haus, an dem das Plakat hing, sah ich die ehemalige Tischfabrik. Kurz darauf entstand die Frage: Können wir daraus etwas machen?“ Und wie er konnte. Gobel erkannte die Schönheit des Objektes und war Visionär genug, sich Familien im Wohneigentum darin vorstellen zu können.

Die Vision wurde ab 2021 Wirklichkeit, als die Bauarbeiten an der ehemaligen Tischfabrik in der Klosterstraße begannen. Gelände und Gebäude waren da bereits von der Natur in Teilen zurückerobert. Die Geschichte, die in den alten Mauern lag, war aber allgegenwärtig und so begannen Fachfirmen mit ihren Mitarbeitern sich daran zu machen, das Schmuckstück in Burgs Mitte wieder erstrahlen zu lassen. Was das bedeutete, erklärte Gobel nun bei einer Besichtigung des fertigen Komplexes dem Burger Bürgermeister Philipp Stark und Bauausschussmitglied Dr. Bernd Hennig. Allein 5000 volle Steine musste von einem Gewerk an der Fassade ersetzt werden. Fünf Kilometer Fugen zwischen den Steinen mussten ausgekratzt und neu verfugt werden und dann war da noch der Denkmalschutz, der hier und da natürlich am Erhalt des Historischen interessiert war. „Gelungen“ nannte es dann auch Philipp Stark beim Blick auf das Mauerwerk und dem Penthouse-Komplex auf dem Dach.

„Ich freue mich sehr, dass es zunehmend engagierte Investoren gibt, die den Glanz historischer Gebäude in Burg wieder aufleben lassen. Das Engagement von Thomas Gobel zeigt, dass Burg für zukunftsorientierte Investitionen weiterhin interessant ist.“

22 Wohneinheiten sind in den zwei Jahren Bau- und Sanierungszeit entstanden. Wohnungen mit einer Größe von 55 Quadratmetern bis 120 Quadratmetern. Sie alle sind bereits veräußert. 16 Eigentümer haben sich dafür gefunden.

„Es war am Ende ein sehr aufreibendes Projekt“, verriet Gobel und machte dies an den stetig steigenden Kosten für Baumaterialien fest. Rund 6,5 Millionen Euro hat seine Firma in das Erwecken der alten Tischfabrik als Effizienshaus 70 investiert. Dabei war es ihm selbst wichtig, so viel an Historie zu erhalten, wie möglich war. Dies zeigt sich in den Treppenhäusern, in denen die alten Stahltüren nun als Dekoration an den Wänden integriert sind und einen Blick zurück auf vergangene Tage zulassen. Natürlich wurden auch die alten Fenstergrößen beibehalten und manch Stahlträger trägt zur Verschmelzung von Industriecharme und Wohnen bei. Viel Licht und das Wissen um die Geschichte der Räume, in denen nun Zuhause sein wird, sind Merkmale des neuen Wohnens in der alten Tischfabrik. Die hat noch bis mindestens 2027 etwas zu bieten für die, die sich im Dachgeschoss für eine Penthouse zur Miete entscheidet. Den höchsten Blick aus einer Wohnung in der Innenstadt über das Stadtgebiet.

Für Gobel steht mit dem Abschluss des Projektes Neues an. „Burg bietet es noch, so etwas in der Innenstadt machen zu dürfen“, meint der Investor und verweist damit auf das alte Bekleidungswerk, das er ebenfalls zu einem Wohnquartier entwickeln möchte. Die Pläne dafür präsentierte er Stark und Dr. Hennig bereits. 44 Wohnungen sollen innerhalb der alten Mauern einmal entstehen. „Wir denken hier bereits weiter, als nur Wohnraum zu schaffen“, so Gobel. Der die Nähe zum Burger Bahnhof und die Entwicklungsstrategien um die Intel-Ansiedlung bei Magdeburg im Blick hat. Autofrei wohnen ist dort eine Option“, meint er. Wer dort dann ein Penthouse bezieht, der ist dann von der Höhe her Ausblick-Spitzenreiter in Burg.

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