Karin Hönicke erhält Ehrennadel des Landes Sachsen-Anhalt

In Ihrer Laudaio würdigte die Ministerin die außergewöhnlichen Leistungen von Karin Hönicke.

Seit nunmehr 20 Jahren engagiert sich Frau Hönicke außergewöhnlich intensiv im Burger Kulturleben. Sie entwickelte und gestaltete eine Ausstellung zur 110-jährigen Schuhproduktion in Burg, ist eine kompetente Stadtführerin, hat sich um den Erhalt und die Veröffentlichung des „Burger Landrechtes“ verdient gemacht und arbeitet im Kirchenarchiv des Kirchenkreises Elbe/Fläming.

Schon in frühen Jahren hatte Karin Hönicke durch ihre langjährige Tätigkeit in der damaligen Schuhfabrik „Roter Stern“, zunächst als „Entwurfsmodelleurin für Schuhe“ (heute Schuhdesigner genannt) und später als Berufsschullehrerin von sich reden gemacht. Der einst größte Arbeitgeber in der Stadt Burg, schloss nach der Wiedervereinigung seine Werkstore.

Aus dem Fabriknachlass eines der größten Schuhbetriebe der DDR gestaltete Sie in einer aufwändigen, zweijährigen Arbeit aus dem nichts eine Ausstellung zur Geschichte der 110-jährigen Schuhproduktion in der Stadt Burg. Diese wurde in den Räumen einer Historischen Gerberei, die vom Heimatverein Burg betrieben wird, angesiedelt. In diesem Verein war Frau Hönicke von Anfang an dabei und ist bis heute ein sehr agiles und geschätztes Vereinsmitglied.

Um die Ausstellung zu finanzieren warb sie quasi im Alleingang durch „Klinkenputzen“ mehr als 50.000 DM und Sachmittel ein, dass sich ein Zuschuss der Stadt Burg erübrigte.

Auch als Autorin hat sie sich mit der Geschichte der Kreisstadt auseinandergesetzt und berichtete darüber in ihrem Buch „Tack – Europas ältester Schuhgroßbetrieb – 110 Jahre Schuhindustrie in Burg“.

Neben ihrer so wichtigen, einzigartigen Tätigkeit zum Aufbau dieses Burger Schuhmuseums, hat sich Karin Hönicke mit ihrem großen Wissen, weiteren historischem Geschehnissen verschrieben. So dem Burger Landrecht.

Das Burger Landrecht, von dem lediglich noch eine Handschrift vom Anfang des 14. Jahrhunderts im Burger Kreis- und Stadtarchiv überliefert ist, fußt auf einem lediglich mündlich überlieferten „Schartauer Recht“ – welche laut Historikern in einer Reihe mit den im Mittelalter weit verbreiteten Rechtstraditionen des Magdeburger Rechts und des Landrechts des Sachsenspiegels, stehen. Das Burger Landrecht ist das erste geschriebene reine Landrecht in Deutschland.

Frau Hönicke war maßgeblich an der Idee eine internationale, wissenschaftliche Tagung zum „Burger Landrecht“ in der Burger Stadthalle zu organisieren, beteiligt. Diese Konferenz in Burg war die erste dieser Art in Ostdeutschland. Gemeinsam mit dem Historiker Dr. Dieter Pötschke (Leest), wurde diese Tagung in monatelanger Arbeit erfolgreich vorbereitet und durchgeführt. Auch hier sorgte Karin Hönicke durch unermüdliches „Klinkenputzen“ dafür, dass diese Veranstaltung weitestgehend von Spendengeldern finanziert wurde. Unter Wissenschaftlern fand diese Tagung große Beachtung.

Neben Vorträgen zu historischen Themen der Stadt Burg engagiert sich Frau Hönicke als Stadtführerin und Archivarin. Seit zwei Jahren sichtet, ordnet und sortiert sie das Kirchenarchiv der evangelischen Kirchengemeinden in Burg.

Bürgermeister Jörg Rehbaum sagte:

Die Stadt Burg ist Frau Karin Hönicke zu großem Dank verpflichtet. So viel außergewöhnliches, ehrenamtliches Engagement, trotz immer wieder auftretender gesundheitlicher Probleme, über einen so langen Zeitraum, ringt mir höchsten Respekt ab und ist aus meiner Sicht absolut auszeichnungswürdig.

 

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