Schüler aktiv in Waldschutz und Umweltbildung

Burg | Eicheln gegen die Monokultur im Wald, das war Ziel der Schülerinnen und Schüler der 6c der Diesterweg-Schule Burg. Ein Projekt, das sich aus einem anderen entwickelte, wie Klassenlehrerin Silke Schmelzlein erklärte. „Ursprüngliches Ziel war es, den Wald aufzuräumen. Da wir glücklicherweise im Bürgerholz keinen Unrat finden konnten, haben wir uns für ein Projekt zum aktiven Waldschutz entschieden. Gewinnen konnten sie hierfür Nicky Scheel, der einen Holzhandel und ein mobiles Sägewerk betreibt. Er steuerte bei, was die Sechstklässler zur Umsetzung der Projektidee dringend brauchten. Holz!

Doch zuvor hieß es an drei Projekttagen in der Theorie den Wald kennenzulernen, in Experimenten den Wald in seinem Aufbau zu verstehen und durch das Anlegen von Reisighaufen den Wald zu erfahren.

Dann ging es an die Werkzeuge, mit deren Hilfe und geschickter Hände zunächst ein Hochbeet und später 28 Futterkästen für den Eichelhäher entstanden. „Das Hochbeet wollen wir zur Aufzucht von Baumsetzlingen nutzen. Dazu stehen uns verschiedene Früchte und Samen von Laubbäumen zur Verfügung“, so Schmelzlein.

Die Futterkästen jedoch, die kamen nun in den Wald. Genauer in den Burger Stadtwald, dem Bürgerholz, von dem Scheel sagte: „Die Stadt hat mit dem Bürgerholz ein echtes Juwel. Wir müssen es nur putzen, damit es auch weiterhin glänzt.“ Dieses „Putzen“ übernahmen die Schülerinnen und Schüler mit dem Anbringen und Füllen der Futterkästen an den Nadelbäumen, die als Monokulturen einen Teil des Bürgerholzes bilden.

„Wir wollen erreichen, dass der Eichelhäher die ihm angebotenen Eicheln als Futtervorräte für den Winter annimmt und im Boden vergräbt. Nicht alle seiner vergrabenen Eicheln wird er wiederfinden und damit ganz automatisch und auf natürliche Weise die Grundlage für einen neuen Eichenbestand im Bürgerholz legen, von denen zukünftige Generationen partizipieren werden“, so Sachbearbeiter Landschaftsbau und Landschaftspflege, Harald Gräb von der Stadt Burg.

Philipp Stark, Bürgermeister der Stadt Burg, pflichtete ihm bei und ergänzte: „In Bezug auf die Biodiversität der Wälder und deren forst- und umwelttechnische Anpassung an den Klimawandel, sehe ich in solchen Projekten eine Chance ein Erbe zu hinterlassen, das noch unseren Kindeskindern in vielerlei Hinsicht das bietet, was uns auch heute schon das Bürgerholz zu bieten hat. Daher unterstützen wir als Stadt solche auf ehrenamtlicher Basis funktionierenden Schul-, Waldschutz- und Umweltprojekte in unseren Wäldern gern.“

Die vielen Eicheln indes hatten Klassen verschiedener Schulen des Landkreises zuvor gesammelt, um das Projekt zu unterstützen und ihrerseits Umweltbildung zu betreiben.

Für Lehrerin Silke Schmelzlein ist das Projekt auch eine Art zum Ursprung zurückzukehren, war doch die Diesterweg-Schule einst eine Umweltschule.

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