Stadt der Türme profilieren

Steffen Voigt ist jetzt Kultur- und Tourismusmanager von Burg / „Potenzial nutzen“

Die Kreisstadt hat jetzt einen Kultur- und Tourismusmanager. Nach einer Ausschreibung fiel die Wahl auf Steffen Voigt. Der 38-Jährige ist in Burg groß geworden, kennt seine Heimatstadt und fühlt sich mit ihr sehr verbunden.

Von Mario Kraus

Burg l Burg will den Tourismus ankurbeln – schnell und professionell. Und im Kern auch, weil die Stadt mit ihrer vielfältigen Geschichte auf ein Potenzial verweisen kann, das weitaus mehr als bisher vermarktet werden muss und in rund drei Jahren die Landesgartenschau (Laga) Tausende Besucher anlocken soll. Deshalb haben Stadtrat und Verwaltung im vergangenen Jahr einen Weg eingeschlagen, der in Zeiten knapper Kassen eher ungewöhnlich und nur mit bestätigtem Haushalt möglich ist – nämlich eine spezielle Planstelle zu schaffen, um diesem Anspruch gerecht zu werden. Wie notwendig dies ist, hatte auch die von einem Potsdamer Büro erarbeitete Tourismusstudie aufgezeigt. Die Experten verwiesen darauf, dass Kultur und Tourismus nur vorangebracht werden könnten, wenn dafür auch qualifiziertes Personal vorhanden sei, das sich ausschließlich diesen Arbeitsfeldern widmen könne.

Nach einer entsprechenden Ausschreibung mit zahlreichen Bewerbern fiel die Wahl nun auf Steffen Voigt. Anfang des Monats hat der 38-Jährige seine neue Tätigkeit begonnen. Bürgermeister Jörg Rehbaum (SPD) und die zuständige Fachbereichsleiterin Sonnhild Noack sind optimistisch über die Personalie. Nicht nur, dass Steffen Voigt selbst ein waschechter Burger ist, der hier aufgewachsen und zur Schule gegangen ist, sondern von seiner bisherigen beruflichen Erfahrung her auch selbst die Entwicklungsmöglichkeiten sieht. Voigt hat in Burg Abitur gemacht und an der Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg und der Napier University in Edinburgh Betriebswirtschaftslehre mit den Schwerpunkten Marketing und Unternehmensführung studiert und war nach siebenjähriger wissenschaftlicher Mitarbeit an der Universität Schulleiter eines privaten Bildungsträgers in Magdeburg. „Alles in allem fundierte Voraussetzungen“, so der Stadtchef.

Jetzt komme es darauf an, das genaue Profil für die Stelle zu schärfen. Denn: Lag der Fokus ursprünglich auch mit auf der Stadthalle, hat sich mittlerweile ein neuer Betreiber, eine Firma aus Magdeburg, gefunden, die ab Dezember für Gas-tronomie und Veranstaltungen in dem Haus sorgen wird. So werde das Hauptaugenmerk jetzt auf den Tourismus mit Blick auf die Laga liegen. Hierbei liegt noch manches im Argen. Rehbaum umschreibt die Ziele mit einem Satz: „Die Stadt der Türme muss profiliert werden.“ Das sieht Steffen Voigt nicht anders: „Im touristischen Wettbewerb mit anderen Regionen fehlt es Burg bislang an einem eigenständigen touristischen Profil. Das Land Sachsen-Anhalt zielt mit seiner Tourismusstrategie 2020 darauf ab, als Kulturreiseland mit attraktiven Natur- und Aktivreiseangeboten wahrgenommen zu werden. Burg besitzt das Potenzial, seinen Teil dazu beizutragen und auf diese Weise von der touristischen Wertschöpfung zu profitieren. Hierher zu kommen, muss ein Erlebnis für die Besucher sein.“ Auf diesem Weg gebe es genügend zu tun. Für die Weiterentwicklung des Tourismus seien eine enge Vernetzung und ein kooperatives Miteinander aller Akteure, Vereine und Interessengruppen unerlässlich, um so neue touristische Angebote zu entwickeln oder bestehende Angebote zu vernetzen und auszubauen. Und das ist erst ein kleiner Anfang.

Quelle: Volksstimme Burg vom 22.09.2015

Bürgermeister Jörg Rehbaum und Fachbereichsleiterin Sonnhild Noack beglückwünschen Steffen Voigt zu seiner neuen beruflichen Tätigkeit als Kultur- und Tourismusmanager der Stadt. Foto: M. Kraus

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