Stolpersteine in Gedenken an die Opfer des Nationalsozialismus verlegt

„Ein Mensch ist erst vergessen, wenn sein Name vergessen ist“, sagt der Kölner Künstler Gunter Demnig.

 

Heute wurden vor dem Haus der Brüderstraße 4 und vor dem inzwischen abgerissen Haus in der Bahnhofsstraße 28 drei weitere Stolpersteine in Gedenken an ehemalige Bewohner der Häuser, die durch die Nationalsozialisten verfolgt und ermordet wurden, verlegt.

Pfarrer i.R. Joachim Gremmes fand bewegende Worte und auch Bürgermeister Philipp Stark erinnerte an die Opfer, denen durch diese Stolpersteine eine Erinnerungsstelle gesetzt wurde. Gleichzeitig verwies Pfarrer Gremmes auf die aktuelle Situation in Israel und berichtete von Nachrichten von Freunden und Bekannten, die er auf seinen zahlreichen Reisen dorthin kennengelernt hat und die die dortige Situation, die Angst und den Terror durch die feigen Angriffe, beschreiben.

Mit den verlegten Stolpersteinen gedenken wir:

 

Balbina Rath, geb. Lachmann

*23.07.1869 in Labyszyn (Polen)

nach Theresienstadt deportiert und dort am 11.02.1942 ermordet

 

Georg Cohn

* nach 1885

Schicksal unbekannt

 

Margarete Cohn, geb. Basch

*30.09.1879 in Burg

am 28.03.1942 in das Ghetto Piaski deportiert

Todesdatum unbekannt.

 

Hintergrund:

In vielen Ländern Europas wurde schon seit 1997 mit der Verwirklichung des Kunst-Denkmals STOLPERSTEINE des Kölner Künstlers Gunter Demnig begonnen. Es ist ein Denkmal gegen das Vergessen unserer von den Nazis ermordeten oder in den Tod getriebenen Mitbürgerinnen und Mitbürger. Von Zeitgenossen verdrängt und vergessen, Nachgeborenen gar nicht im Bewusstsein, sind die Schicksale dieser Menschen, die als Untermenschen deportiert und ermordet wurden. Aber sie waren doch Kinder, Nachbarn, Geschäftsleute, Bekannte, Freunde, Handwerker und Ärzte, die unter uns lebten und wirkten, wie andere Menschen auch. Schlimm war die Ideologie der Ausgrenzung, die zur Vernichtung führte. Schlimm war das Schweigen, das ihren Leidensweg begleitete. Schlimm ist, dass sie und ihre Schicksale vergessen sind.

Stolpersteine sind in Deutschland bereits über 1260 Kommunen und in über 20 Länder Europas zu finden. In Burg sind mit der heutigen Verlegung insgesamt 38 Stolpersteine verlegt.

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