Überraschter Wehrleiter ringt um Worte

Burg | Die diesjährige Jahreshauptversammlung der Ortsfeuerwehr Burg hatte neben zahlreichen Gästen aus den Stadtratsfraktionen auch eine Überraschung zu bieten. Vor allem für den Ortswehrleiter Jens Wiedemann, der bis zur Auszeichnung mit der Ehrennadel des Kreisfeuerwehrverbandes Jerichower Land in der Stufe eins, souverän die Jahreszahlen der Wehr präsentierte. Wiedemann wurde für seine langjährige Tätigkeit im ehrenamtlichen Feuerwehrdienst mit einer Laudatio von Kreisfeuerwehrverbandsvorsitzenden Daniela Quenstedt bedacht, in der sie die besonderen Leistungen des heutigen Burger Ortswehrleiters hervorhob.
Wovon Quenstedt sprach, wussten die rund 61 ehrenamtlichen Einsatzkräfte an diesem Abend nur zu gut. Sie hatten zuvor die Zahlen und Einsatzgeschehen des letzten Jahres vor den eigenen geistigen Augen noch einmal abrufen können. So wurde die Ortsfeuerwehr Burg im Jahr 2024 224-mal alarmiert um 98 Brände zu löschen, 126 technische Hilfe zu leisten und siebenmal in anderen Fällen zu helfen. Dabei wurden 34 Personen gerettet. Bei fünf verunglückten Personen kam die Hilfe der Feuerwehr jedoch zu spät. Damit waren die Einsatzkräfte der Ortsfeuerwehr Burg 3927 Stunden im Jahr 2024 im Einsatzsatz.
Was die einzelnen Einsatzgeschehen betrifft, so konnte Wiedemann an den Verkehrsunfall gleich zu Beginn des Jahres 2024, auf der Bundesstraße 1, erinnern, bei der ein Lastkraftwagen nach einer Frontalkollision mit einem Personenkraftwagen drohte eine Böschung hinabzustürzen. Ebenfalls im Gedächtnis blieb ein Wohnungsbrand, bei der eine hochschwangere Frau und zwei Kinder über die Drehleiter gerettet werden konnten, sowie die immer wieder zeitaufwändigen Ölspuren im gesamten Stadtgebiet.
Damit diese Einsätze auch zukünftig geführt werden können, wurde Dr. Jan Vogt-Jungton durch den Burger Bürgermeister, Philipp Stark, zum Gruppenführer ernannt.
Die Einsätze allein bestimmen jedoch nicht das Bild der Freiwilligen Ortsfeuerwehr Burg, denn um bei Einsätzen auch tätig werden zu können bedarf es einer stetigen Ausbildung. Diese absolvierten die aktiven Einsatzkräfte im Jahr 2024 bei insgesamt 46 Dienstabenden und 47 Lehrgängen auf Kreis- und Landesebene. Dabei wurden 5312 Stunden ehrenamtlich in der Freizeit für den Dienst am Nächsten geleistet.
Damit dies auch in Zukunft so bleibt, wurden auch im vergangenen Jahr die Brandschützer von morgen ausgebildet. In der Jugendfeuerwehr der Ortsfeuerwehr Burg lernten 21 Jugendfeuerwehrmitglieder ihren Beitrag für die Gesellschaft zu leisten und selbst eine Menge zu erleben. So fuhr die Jugendfeuerwehr zu einem Zeltlager und halfen bei der Öffentlichkeitsarbeit der Feuerwehr. Zudem nahmen so an verschiedenen feuerwehrtechnischen Wettbewerben teil und leisteten 40 Ausbildungsdienste mit insgesamt 1040 Ausbildungsstunden. Vier Jugendwarte und Betreuer brachten den Mädchen und Jungen dabei vor allem feuerwehrtechnisches Wissen bei. 500 Stunden brachten die Jugendwarte und Betreuer, die selbst Mitglieder der Einsatzabteilung sind, zusätzlich für die Vor- und Nachbereitung auf. Wie gut die Arbeit in der Jugendfeuerwehr Burg ist, zeigte sich unter anderem daran, dass fünf Mitglieder an die Einsatzabteilung übergeben werden konnten.
Stark erklärte in seinen Grußworten an die anwesenden Feuerwehrmitglieder: „Ein großes Dankeschön für die geleistet Arbeit. Die Zusammenarbeit, so habe ich es wahrgenommen, zwischen den einzelnen Ortsfeuerwehren wird immer besser und professioneller, was mich zu einem zusätzlichen Dank an alle richten lässt. Vor allem an den neuen Stadtwehrleiter, Chris Böttcher, der das aktive Miteinander der Ortsfeuerwehren fördert. Ein positiver Effekt, den ich nur begrüßen kann.“