Wasser – Element der Vielseitigkeit

Burg | Burg und das Wasser, das ist nicht nur eine Geschichte der Ströme von Elbe und Ihle. Es ist auch eine Geschichte von Bau und Ingenieursleistungen. Immerhin liegen unter den Straßen der Stadt Kilometerlange Leitungen, die das Element transportierten und ein Bauwerk ist Teil des Stadttitels „Stadt der Türme“ – Der Wasserturm.

Vor dessen Fuße spielte sich zum Weltwassertag so einiges ab, das aufzeigte, wie vielseitig Wasser eingesetzt werden kann und welche physikalischen Prinzipien mit dem Wasser verbunden sind.

Kein Wunder, dass Schulklassen und interessierte Bürger den Weg zum Wasserturm fanden um gemeinsam mit dem Wasserturm e. V. den Weltwassertag zu begehen.

Wasserbau ist nicht das Stapeln von Bechern

Das Element Wasser als Studienfachrichtung, dass zeigten die Dozentin für Trinkwasseraufbereitung, Silke Dorow, und Master-Student der Wasserwirtschaft, Erik Rausendorf an verschiedenen Modellen und Versuchsreihen. „Die Wasserbautechnik ist ein Studienfach, das nur sehr wenig Zulauf erhält“, weiß der Student Rausendorf zu berichten. Dabei, so Rausendorf, würden Wasserbauer in vielen Bereichen benötigt, um die Zivilisation zu erhalten. Vom Wasser über das Abwasser, bis zum Flussbau und Hochwasserschutz, sowie Wassergewinnung. Hinzu kämen die Bereiche Hydrobiologie, Gewässerschutz und sogar Informatik.

Wozu Wasser alles dienlich ist, außer es zu trinken, zeigte der Student an einem Schleusenmodell, am Saugheberprinzip, dass uns allen täglich begegnet und dessen Entdeckung wir einem alten Bekannten der Mathematik zu verdanken haben. Pythagoras von Samos. Sein Becher ebnete den Weg zur modernen Toilettenspülung.

Auf der anderen Seite können wir Menschen uns viel von den Tieren abschauen, weshalb die Hydrobiologie eine wichtige Rolle spielt. Das Wasserläuferprinzip, bei dem die Oberflächenspannung des Wassers vom gleichnamigen Tier dazu genutzt wird, um sprichwörtlich über das Wasser zu gehen, ist ein Vorbild zur Entwicklung neuer Antriebsarten.

Wasser ist endlich

Angesichts voller Meere scheint die Aussage: „Wasser ist endlich“ ziemlich skurril. Gemeint ist natürlich das Süß- oder Trinkwasser, weshalb auch die Industrie mittlerweile an Lösungen für Kreislaufsysteme, bei denen Trinkwasser auch nach seiner Nutzung weiterverwendet werden kann. Das Frauenhofer Institut widmet sich hier unter anderem im Bereich Energiesysteme und Infrastrukturen dieser Thematik. „Wasserstoff für die industrielle Nutzung ist ein großes Thema in Bezug auf die Nutzung neuer Energiesystem. Doch Wasserstoff braucht Wasser“, so Master of Sience, Sebastian Jentsch, der anfügt: „Die Entwicklung der Nutzung von geklärten Abwässern zur Herstellung von Wasserstoff und die anschließende Nutzung des durch die Elektrolyse gewonnenen Sauerstoffes zur Einbringung in den Abwasserklärprozess, stellt eines der Hauptfelder dar, an denen gearbeitet wird“, so Jentsch.

Wasser als Träger von Rohstoffen

Mit dem Wasser zu arbeiten, daran ist auch Silke Dorow von der Hochschule Magdeburg/Stendal interessiert. Anders als ihr Student, geht es ihr aber im Meerwasser und die darin befindlichen menschlichen Verschmutzungen. Sie stellt eine Versuchsreihe vor, in der alte Fischernetze zu neuem Granulat für Kunststoffprodukte verarbeitet werden. Hierbei heißt es laut der Dozentin: „Abfischen, sortieren, waschen, sortieren.“ Ein aufwendiger Prozess, der jedoch zwei Bereiche positiv beeinflusst. Den Lebensraum Meer und die Rohstoffgewinnung.

Lokal dabei, wenn es ums Wasser geht

Und wenn es ums Wasser geht, dann muss niemand über die Türme hinausblicken.

Neben den Stadtwerken präsentierte sich auch der Wasserverband Burg, der sich mit einer beachtlichen Sammlung an historischen und modernen Wassersystemen am Wasserturm präsentierte.

 

Bürgermeister Philipp Stark zeigte nicht nur großes Interesse an den vorgestellten Prozessen und Wegen rund um das Thema Wasser, sondern hatte auch lobende Worte für die Mitstreiter des Wasserturm Burg e. V., die das Angebot an die Bürger der Stadt erst möglich machten.

„Wasser ist für das Leben elementar, deshalb ist es richtig und wichtig über die Vielseitigkeit und die Probleme mit dem Umgang von Wasser hinzuweisen“, so Stark.

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