Klimaschutz in Burg
„Ja, wir könnten jetzt was gegen den Klimawandel tun, aber wenn wir dann in 50 Jahren feststellen würden, dass sich alle Wissenschaftler doch vertan haben und es gar keine Klimaerwärmung gibt, dann hätten wir völlig ohne Grund dafür gesorgt, dass man selbst in den Städten die Luft wieder atmen kann, dass die Flüsse nicht mehr giftig sind, dass Autos weder Krach machen noch stinken und dass wir nicht mehr abhängig sind von Diktatoren und deren Ölvorkommen. Da würden wir uns schön ärgern.“ (Marc-Uwe Kling)
Dass mehr Klimaschutz notwendig ist, hört man heutzutage sowohl im politischen Kontext als auch im privaten Umfeld immer häufiger. Ziel des Klimaschutzes ist sowohl den Klimawandel als auch die Folgen dessen größtmöglich abzuschwächen. Wieso aber sollte man deshalb als Privatperson darauf verzichten Fleisch zu essen, mit dem Auto zu fahren oder in den Urlaub zu fliegen?
„Ich als Einzelperson kann bei einem solchen globalen Problem sowieso nichts ändern.“
Dies ist ein weit verbreiteter Irrtum, der sich noch immer hartnäckig hält. Sowohl die Politik als auch große Unternehmen stehen in der Pflicht, Maßnahmen zur Verringerung von Treibhausgasen umzusetzen. Jedoch kann die möglichst große Abschwächung des Klimawandels nur erreicht werden, wenn alle mit anpacken.
Dies bedeutet einerseits, dass von der Politik entsprechende Gesetze verabschiedet werden müssen, um den Klimaschutz zu fördern. Andererseits müssen auch Unternehmen stärker in die Pflicht genommen werden, zum Umweltschutz beizutragen. Schlussendlich liegt die Verantwortung aber auch bei den Privatpersonen. Hier können schon kleine Schritte und Maßnahmen eine große Wirkung zeigen. Klimaschutz muss nämlich nicht immer mit großen Investitionen in Millionenhöhe einhergehen. Jeder einzelne kann durch bewussteren Konsum, leicht veränderte Verhaltensweisen seinen oder ihren Beitrag leisten. Und gemeinsam kann dadurch teilweise sogar mehr erreicht werden als mit großen Investitionen der Politik.
Ein kleines Rechenbeispiel kann diesen Sachverhalt besonders gut darstellen. Um einen Kaffee unterwegs genießen zu können, bestellen viele Menschen einen Kaffee für unterwegs. Der Pappbecher, in dem der Kaffee mitgenommen wird, hat einen langen Produktionsprozess hinter sich, landet aber meistens schon nach 10 Minuten der Nutzung wieder im Müll. Das muss nicht zwangsläufig so sein. Mithilfe von Mehrwegbechern kann viel Müll und auch CO2 vermieden werden. Rein rechnerisch könnten beispielsweise durch die Nutzung von Mehrweg-Kaffeebechern alleine in der Stadt Burg jährlich insgesamt 22 Tonnen CO2 und 11 Tonnen Müll eingespart werden. Diese Einsparung resultiert aus der vermiedenen Produktion der Pappbecher.
Falls Sie diese Woche also schon unterwegs einen Kaffee getrunken haben und dafür den Mehrwegbecher verwendet haben, dann haben Sie erfolgreich zu ein bisschen mehr Klimaschutz beigetragen!
Die Stadt als Vorbildrolle im Klimaschutz
Um auch als Vertreter der Bürgerinnen und Bürger mit positivem Beispiel voran zu gehen, hat der Stadtrat der Stadt Burg im Jahr 2017 der Erstellung eines Klimaschutzkonzeptes zugestimmt. Dieses Klimaschutzkonzept beinhaltet Handlungsempfehlungen, wie im gesamten Stadtgebiet Treibhausgasemissionen, aber auch Kosten reduziert werden können. Denn Klimaschutz bedeutet nicht nur, dass Kosten entstehen! Klimaschutz bedeutet auch, dass Kosten gesenkt werden und Vorteile entstehen, die Sie als Bürgerinnen und Bürger zu spüren bekommen. Hierfür gibt es unzählige Beispiele. So können beispielsweise Gebäudesanierungen der kommunalen Liegenschaften zu erheblichen Senkungen des Energiebedarfes und damit der Energiekosten führen. Ähnliche energetische Sanierungen können aber auch im Unternehmenskontext oder in privaten Haushalten zu Einsparungen und geringeren Kosten führen. Klimafreundlichere Mobilitätsangebote der Kommune kommen insbesondere Ihnen zu Gute, fördern aber auch den Klimaschutz. Aufgrund der aktuellen Präsenz des Klimaschutzes in der Politik können die Modernisierungskosten mithilfe von verschiedenen Förderprogrammen erheblich reduziert werden. Weitere Informationen zu entsprechenden Förderprogrammen können Sie zukünftig auf den folgenden Seiten erhalten.
Klimaschutz in der Stadt Burg bedeutet also, dass möglichst ein Mehrwert für alle geschaffen wird. Dabei ist es gleich, ob es sich um Vorteile für die Stadtverwaltung, für hier ansässige Unternehmen oder für die privaten Haushalte handelt. Wichtig ist, dass alle Beteiligten ihren Beitrag zu einer klimafreundlichen Zukunft leisten.
Klimaschutz in Burg – Schon lange ein Thema
Das in 2017 erstellte Klimaschutzkonzept ist nicht das erste Projekt, das in Burg zum Wohle einer klimafreundlicheren Zukunft durchgeführt wurde. Schon seit 1994, als das mittlerweile weitestgehend umgesetzte kommunale Energiekonzept beschlossen wurde, setzen sich die Vertreter der Stadt erfolgreich für mehr Klimaschutz ein. Bekannte Meilensteine sind bis heute die Gründung der Genossenschaft für Erneuerbare Energien im Jerichower Land, das Mieterstrommodell „Sonnenburg“ und auch die Stadtbegrünungsprojekte im Rahmen der Landesgartenschau 2018. Bei all diesen Projekten konnte sich die Stadtverwaltung zu jeder Zeit auf die vielfältigen Kooperationspartner in der Stadt Burg – Privatpersonen und Unternehmen gleichermaßen – verlassen.
Auch in den letzten fünf Jahren konnten mit dem Integrierten Klimaschutzkonzept und der Fortschreibung des Integrierten Stadtentwicklungskonzeptes große Meilensteine erreicht werden, die weitere Maßnahmenpakete zur Folge hatten und haben werden. Sowohl die im Stadtgebiet verfügbaren E-Ladesäulen als auch die Modernisierung der Straßenbeleuchtung sind direkte Folgeprojekte des Klimaschutzkonzeptes.
Um die Maßnahmen zum Klimaschutz in Zukunft noch besser zu koordinieren und das Klimaschutzkonzept bestmöglich umzusetzen, wurde im Jahr 2020 ein neues Klimaschutzmanagement etabliert. Diese Maßnahme hatte die Anstellung eines vorerst auf drei Jahre befristeten städtischen Klimaschutzmanagers zur Folge. In Zukunft sollen damit noch viele weitere Maßnahmen des Klimaschutzkonzeptes umgesetzt werden, was zu einer lebenswerteren Stadt und geringeren Umweltverschmutzungen führen soll. Was genau der Klimaschutzmanager für Aufgaben hat, kann hier nachgelesen werden.
Nach dem erfolgreichen Abschluss des Erstvorhabens „Klimaschutzmanagement“ durch Herrn Ghattas-Kämpfner erfolgt die weitere Umsetzung im Anschlussvorhaben ab 01.11.2023 durch Herrn Christian Heublein als neuen Klimaschutzmanager der Stadt Burg. Herr Heublein steht für Anfragen aller Art unter den untenstehenden Kontaktdaten zur Verfügung. Auch bei Ideen und Anregungen zu neuen Klimaschutzprojekten kann sehr gerne Kontakt aufgenommen werden. Die Mitarbeit der Bürgerinnen und Bürger wird zu jeder Zeit hoch geschätzt und gewünscht.
Das Projekt „Klimaschutzmanagement Stadt Burg - Anschlussvorhaben“ wird nach einem vorzeitigen Maßnahmebeginn ab dem 01.11.2023 durch Herrn Christian Heublein weitergeführt. Unter dem Förderkennzeichen „67K12661-1“ wird der Antrag der Stadt Burg auf Anschlussförderung derzeit schlussbearbeitet. Die vorgesehene Laufzeit des Projekts der Anschlussförderung ist der 01.11.2023 bis 31.10.2025.
Die Nationale Klimaschutzinitiative - YouTube
Nationale Klimaschutzinitiative
Mit der Nationalen Klimaschutzinitiative initiiert und fördert das Bundesumweltministerium seit 2008 zahlreiche Projekte, die einen Beitrag zur Senkung der Treibhausgasemissionen leisten. Ihre Programme und Projekte decken ein breites Spektrum an Klimaschutzaktivitäten ab: Von der Entwicklung langfristiger Strategien bis hin zu konkreten Hilfestellungen und investiven Fördermaßnahmen. Diese Vielfalt ist Garant für gute Ideen. Die Nationale Klimaschutzinitiative trägt zu einer Verankerung des Klimaschutzes vor Ort bei. Von ihr profitieren Verbraucherinnen und Verbraucher ebenso wie Unternehmen, Kommunen oder Bildungseinrichtungen.